Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: CDU stellt sich in der Schulpolitik neu auf Abschied vom Dogma PETER JANSEN, DÜSSELDORF
Bielefeld (ots)
Nicht nur in NRW ist die CDU dabei, ihre schulpolitischen Vorstellungen zu überarbeiten und dabei der rückläufigen Schülerzahl und den sich ändernden Elternwünschen anzupassen. Dass dieser Prozess nicht ohne lautes Knirschen abläuft, ist verständlich. Mit dem Verzicht auf die Hauptschule als eigenständiger Schulform neben Gymnasium und Realschule nimmt die CDU Abschied von einem jahrzehntelang bewahrten Dogma. Das tut weh und da wollen längst nicht alle mitmachen. Ein einheitliches Schulsystem in allen Bundesländern wird es auch nach der Wende der CDU nicht geben, nicht einmal in allen unionsregierten Ländern. In Bayern hält die CDU am dreigliedrigen System fest und lässt weder Gesamt- noch Gemeinschaftsschulen zu. Die NRW-CDU will zumindest funktionierende Hauptschulen im ländlichen Raum nicht schließen. Nun können die Bundesvorstände der Parteien in Berlin viel beschließen, die konkreten Entscheidungen werden in den Ländern getroffen. Hier ist jetzt die NRW-CDU in der Pflicht. Es gibt keinen inhaltlichen Grund mehr gegen eine dauerhafte Vereinbarung mit SPD und Grünen über die Schulstruktur. Die bisherige Ausrede, man wolle nicht mit den Linken am Verhandlungstisch sitzen, ist so albern, dass man sie schnell zu den Akten legen sollte.
Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de
Original-Content von: Neue Westfälische (Bielefeld), übermittelt durch news aktuell