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Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar zu OECD-Bildungsstudie Verzicht auf Gewinn BERNHARD HÄNEL

Bielefeld (ots)

Die von Bundeskanzlerin Angela Merkel ausgerufene Bildungsrepublik lässt auf sich warten. Kaum einer der vor zehn Jahren diagnostizierten Missstände im deutschen Bildungssystem konnte bislang abgestellt werden, obwohl dem Staat riesiger Gewinn winkt. Denn Bildungsinvestitionen bringen Rendite. In Deutschland sogar mehr als anderswo. Wenn der notorisch finanzklamme Staat auf Einnahmen verzichtet, drängt sich der Verdacht auf, dass die Zementierung eines ausgrenzenden und diskriminierenden Bildungswesens erwünscht ist. So bleibt oben weiter oben und die Unterschicht chancenlos am Rande. Dass die Republik sich das nicht leisten kann, zeigt der neue OECD-Bildungsreport auf einen Blick. In Chinas Schulen findet alljährlich ein Aufstieg von Kindern aus sozial schwachen Familien statt. China hat eben nicht nur Masse, sondern auch Klasse. So kann der Exportweltmeister weiter aufholen im Wettstreit der Nationen. Die Zeit ist absehbar, wann China auf deutsches Know-how verzichten könnte. Noch fruchten die fernöstlichen Bildungsanstrengungen nicht, weil in den Schulen auf Drill gesetzt wird statt auf Individualität und Kreativität. Das vom Export von Hightech-Produkten lebende Deutschland sollte sich besser auf sich selbst verlassen.

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