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Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Antibiotika in der Geflügelmast Hähnchen auf Rezept PETER JANSEN, DÜSSELDORF

Bielefeld (ots)

Zyniker können jetzt empfehlen: "Bei Husten Hähnchen essen!" Denn das in NRW gemästete Geflügel ist offenbar derart mit Antibiotika vollgepumpt, dass die Tiere eigentlich nur auf Rezept und in Apotheken verabreicht werden dürften. Die Medikamente werden dem Geflügel in solchen Mengen verabreicht, dass niemand glaubhaft behaupten kann, es gehe um die Behandlung kranker Tiere in den Beständen. Antibiotika haben den zusätzlichen Effekt, dass sie das Wachstum beschleunigen. Die Frist bis zur Schlachtreife wird verkürzt, der Profit des Mästers steigt. Nicht nur unappetitlich, sondern gesundheitsgefährdend ist der landesweit verbreitete Medikamentenmissbrauch, weil auch Menschen in Mitleidenschaft gezogen werden. Immer mehr Keime werden gegen immer mehr Antibiotika resistent. Immer mehr Menschen, die unter diesen Keimen leiden, können nicht mehr oder nur unter erschwerten Bedingungen behandelt werden. Sie sind die eigentlichen Opfer der Profitgier der Geflügelmäster. Die EU, der Bund und die Länder sollten sich jetzt nicht wechselseitig die Verantwortung zuschieben, sondern zügig die notwendigen Regelungen treffen, um diesen Missstand zu beseitigen. Dass Hähnchen medikamentenfrei gemästet werden können, hat die Studie auch ergeben.

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