Neue Westfälische (Bielefeld): CDU-Frauen Aufmüpfig ALEXANDRA JACOBSON, BERLIN
Bielefeld (ots)
Die Union überrascht mit immer neuen Wendungen zum Betreuungsgeld. Familienministerin Kristina Schröder will diese überflüssige Sozialleistung nun auch den Frauen zubilligen, die ihre Kinder bis zu fünf Stunden in die Kita geben. Die CSU protestiert, denn eine solche Erweiterung würde den Sinn der von der Opposition als "Herdprämie" kritisierten Leistung abschwächen: Die CSU besteht darauf, dass nur diejenigen belohnt werden, die ihre Kleinkinder weit weg von jeder Kita zu Hause betreuen. Dieser Streit innerhalb der Union verdient Beachtung. Denn das Betreuungsgeld, das CSU-Chef Horst Seehofer bei einem Koalitionsgipfel durchpeitschte, ist bis heute eine Quelle ständiger Querelen. Viele Frauen in der CDU sind nicht bereit - und das ist eine neue Qualität - diese antiquierte und ideologische Familienpolitik einfach nur abzusegnen. Die sonst so braven Christdemokratinnen werden zum Glück aufmüpfiger. Auch in der jüngsten Debatte über die Frauenquote haben sich einige Parlamentarierinnen der Unions-Fraktion offen für ein Quoten-Gesetz eingesetzt. Die Frauen in der CDU nehmen den Merkelschen Modernisierungs-Aufruf offenbar ernst- jetzt müssen sie nur noch lernen, sich gegen die Partei- und Fraktionsführung durchzusetzen.
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