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Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Assauers Alzheimer-Krankheit Cool bis zum Schluss PETER STUCKHARD

Bielefeld (ots)

Er ist einer der letzten Machos: Rudi Assauer. Immer gut für einen Spruch, gerne mit einer Cohiba geschmückt, gelegentlich in eine Rauferei mit seiner Frau verwickelt, als biertrinkende Ikone des Fußballs in der Fernsehwerbung präsent. Er war einer der letzten Machos. Rudi Assauer reitet jetzt in den Sonnenuntergang. Natürlich nicht, ohne die Öffentlichkeit gründlich darüber zu unterrichten. Ein Fernsehteam durfte ihn begleiten, seine Autobiografie mit "verblassenden Erinnerungen an mein Leben" kommt, aufs Feinste verkaufsfördernd orchestriert, auf den Markt. Hat das ein Geschmäckle? Will der alte Fuchs noch einmal richtig Kasse machen? Kann sein, macht aber nichts. Es wiegt schwerer, dass er, der coole Erfolgsmanager, in all seiner Schwäche an die Öffentlichkeit geht. Dass er hilft, seelische Gebrechen zu enttabuisieren. Ob er nun unter Alzheimer oder einer anderen in Demenz mündenden Krankheit leidet, ist egal. Er wird in absehbarer Zeit ein Mensch sein, der vollständig auf Hilfe angewiesen ist. Wie viele andere Menschen auch, auf deren Schicksal er jetzt Aufmerksamkeit lenkt. Das, Rudi, ist noch einmal cool.

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