Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Benzinpreise Hausaufgaben machen STEFAN SCHELP
Bielefeld (ots)
Es gibt viele Möglichkeiten, auf hohe Benzinpreis zu reagieren. Die beliebteste: Schimpfen. Schimpfen. Nochmal schimpfen. Hat man dem Ärger Luft gemacht, sinkt der Blutdruck. Das ist gut für die Gesundheit. Das Autofahren wird dadurch aber auch nicht günstiger. Man kann die Erhöhung der Pendlerpauschale fordern. Das senkt zwar nicht den Spritpreis, sorgt aber wenigstens für Geldeingang auf dem Konto. Man kann auch wieder nach dem Kartellamt rufen, weil einmal mehr alle Konzerne in unschöner Eintracht die Preise in die Höhe getrieben haben. Allerdings hat sich das Kartellamt bereits drei Jahre lang den Spritmarkt angesehen. Ergebnis: Er wird von fünf Multis beherrscht. Das wussten wir schon. Und dass die Sprit-Multis sich nicht absprechen müssen, ist auch klar. Sie brauchen ja nur ihren Pächtern den Auftrag zu erteilen, beim Tankstellen-Nachbarn abzuschreiben. Aber das Kartellamt hat mit seiner Studie das Bundesministerium für Wirtschaft aufgefordert, dafür zu sorgen, dass die Allmacht der fünf Großen bröckelt. Davon, dass das Ministerium daraufhin tätig geworden sei, hat allerdings niemand etwas gehört. Da hat die Politik schlicht ihre Hausaufgaben nicht gemacht. Ob das daran liegt, dass der Staat kräftig mitverdient am hohen Benzinpreis?
Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de
Original-Content von: Neue Westfälische (Bielefeld), übermittelt durch news aktuell