Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Geplante Abschaffung von 1- und 2-Cent-Münzen Ende des Glücks HEIKO KAISER
Bielefeld (ots)
Wer den Pfennig nicht ehrt, ist des Talers nicht wert. Für Generationen von Deutschen war dieser Satz Leitspruch eines Sparsamkeitsideals, an dem nicht zu rütteln war. Doch die Zeiten haben sich geändert. Millionenbeträge sind für manchen Bankmanager lediglich Peanuts, und in Europa denkt man in Zeiten der Krise eh nur noch in Milliarden-Dimensionen. Kein Wunder, dass da die kleinen Kupferlinge zur Disposition stehen. Sie sind einfach nicht mehr zeitgemäß, haben beim täglichen Einkauf kaum noch eine Funktion, verursachen Herstellungskosten, die ihren Wert übersteigen, und sorgen bei Banken und Handel für Logistikprobleme. Dass sie immer dann gerade nicht zur Hand sind, wenn die Kassiererin an der Kasse danach fragt, ist wahrscheinlich eine höchst individuelle Beobachtung. Dass es immer schon schwierig war, sie im Portemonnaie zu unterscheiden, hingegen eine Tatsache. Alles spricht also dafür, die Familie der Euro-Münzen zu verkleinern. Fast alles. Denn wenn es keine 1-Cent-Stücke mehr gibt, wo finde ich dann auf der Straße das nötige Glück? Und wirkt es sich für den Bestand einer Ehe ebenso positiv aus, wenn die Braut ihre Schuhe statt mit Glückscents künftig mit Fünfern bezahlt? Daran hat das EU-Parlament wohl nicht gedacht.
Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de
Original-Content von: Neue Westfälische (Bielefeld), übermittelt durch news aktuell