Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Atomkonzerne wollen Schadenersatz Unverschämt DIRK MÜLLER
Bielefeld (ots)
Ohne das Streben nach möglichst viel Gewinn würde er nicht funktionieren, der Kapitalismus. Logisch, dass die vier großen Energiekonzerne versuchen, durch den Atomausstieg ihnen entgangene Profite auf anderem Wege, nun juristisch, wieder einzuspielen. Dass sie die Chance dazu wittern, liegt auch an der energiepolitischen Irrfahrt der Regierung Merkel, die den unter Rot-Grün schon vereinbarten Atomausstieg durch eine Laufzeitverlängerung ersetzte und erst unter dem Schock des Fukushima-GAUs die Notbremse zog. Dennoch: Aufgrund dessen nicht verwirklichte Gewinnerwartungen einzuklagen wird laut Experten schwierig werden. Anders sieht es möglicherweise mit Entschädigungen für aufgrund der Laufzeitverlängerung getätigte Investitionen der Atomkonzerne aus. Unverschämt ist der ganze Vorgang trotzdem. Erst die Steuermilliarden für die Forschung und Entwicklung haben das jahrzehntelange Abkassieren der Energieversorger möglich gemacht. Die Hinterlassenschaften der menschenverachtenden Technologie werden noch viele Generationen Geld und Nerven kosten. Die Atomriesen haben Milliardengewinne eingestrichen, Investitionen in die Energiezukunft verschlafen und wollen ihre Verluste nun sozialisieren. So nicht!
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