Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Gesetzliche Rauchmelderpflicht Alle schlafen, einer wacht SANDRA SPIEKER
Bielefeld (ots)
Viele fühlen sich nicht betroffen. Einige haben einen. Bei manchen liegt er allerdings nur im Küchenschrank herum. Immer noch fehlt es in der Bevölkerung am Verständnis darüber, wie wichtig Rauchmelder sind. Deshalb ist eine Rauchmelderpflicht schon lange überfällig. Auch deshalb, weil alle Appelle zur freiwilligen Installation ins Leere liefen. Einen Vorstoß für eine Gesetzesänderung gab es bereits im Jahr 2005 seitens der damaligen NRW-Landesregierung. Damals waren bei einem verheerenden Brand in Köln fünf Menschen ums Leben gekommen. Es wurde viel darüber gestritten, ob man Mieter und Wohnungswirtschaft mit einer Rauchmelderpflicht belasten darf. Am Ende wurde man sich nicht einig, die Gesetzesplanung verworfen. Dabei gibt es in Deutschland eine Steuer-, eine Anschnall- oder eine Helmpflicht, um nur einige zu nennen. Auch die haben die Menschen akzeptiert. Weil diese Pflichten allesamt sinnvoll sind - und zwar für jeden von uns. Ein Rauchmelder steht in dieser Folge ganz oben auf der Liste, weil er Leben retten kann. Vor allem nachts, wenn auch die Nase schläft. Nach Statistiken der Feuerwehr ist belegt, dass nach Ausbruch eines Brandes im Durchschnitt vier Minuten zur Flucht bleiben. Der nervige Piepton der Geräte wirft garantiert jeden noch so tief schlummernden aus dem Bett. Rauchmelder sind dazu eine äußerst günstige Lebensversicherung. Im Baumarkt gibt es die untertassengroßen Geräte mit einem Prüfsiegel, auf das geachtet werden sollte, schon für zehn Euro. Was bleibt, ist die Frage nach der Überprüfung der Gesetzesänderung. Soll der Schornsteinfeger dies bei seiner routinemäßigen Kontrolle mit übernehmen? In dieser Frage hinkt Nordrhein-Westfalen allerdings nicht hinterher. Denn auch die meisten anderen Bundesländer haben dies in ihrer Bauordnung nicht festgelegt.
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