Neue Westfälische (Bielefeld): Geistig behinderter Mörder hingerichtet Entwicklungsstaat Texas LENNART KRAUSE
Bielefeld (ots)
Es sträuben sich die Nackenhaare bei dem Gedanken, dass ein Fernsehpublikum bejubelt, in dem Staat mit den meisten Hinrichtungen zu leben. In Texas scheint für viele Menschen die Rechnung, Mord mit Mord zu vergelten, immer noch aufzugehen. Dabei sollten die Texaner beginnen zu verstehen, dass diese Einstellung den Einfluss der gesamten USA gefährdet. Wie ernst kann ein Präsident genommen werden, der sich als Friedensnobelpreisträger gegen die Gewalt in der Welt stark machen soll, wenn in seiner Heimat regelmäßig rechtmäßig getötet wird? Das soll nicht das Verbrechen des Hingerichteten mit einem IQ von 61 schmälern. Egal, ob geistig zurückgeblieben oder nicht. Aber das US-Verfassungsgericht hatte definiert, dass kein Mensch mit einem IQ unter 70 hingerichtet werden darf. Leider entschied das Gericht auch, dass jeder Staat diese Grenze selbst definieren darf. Diese Lücke hat der Staat Texas genutzt, um Marvin Wilson hinzurichten. Aber unsere westliche Zivilisation, von der besonders US-Präsidenten gerne sprechen, hat bessere Strafen als Tötung per Gesetz. Das sollten auch die USA und besonders Texas endlich erkennen.
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