Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Stress in der Grundschule Zu viel Gründe BERNHARD HÄNEL
Bielefeld (ots)
Der Leistungsdruck beginnt schon früh - viel zu früh. Ein Drittel der Zweit- und Drittklässler in Deutschland fühlt sich in der Grundschule gestresst. Ein subjektives Empfinden, für das sich leider objektive Gründe finden - zu viele. Da sind zunächst viele zu ehrgeizige Eltern. Sie glauben, ihr Kind habe nur dann eine Chance im Leben, wenn es bereits in der Grundschule Höchstleistungen vollbringe. Welch grausamer Irrtum: Niemand kann stets erster sein. Kinder müssen auch lernen, dass sie auch mal letzter sein dürfen. Auch das fördert die Persönlichkeitsentwicklung. Stressauslöser sind auch die Politiker. Nicht nur in Bayern, wo ein Grundschulabitur darüber entscheidet, an welche Schule zehnjährige Kinder künftig gehen dürfen. Auch hier zu Lande hat die Testeritis um sich gegriffen, die nicht nur dazu dient, den Kindern bestmögliche Förderung zukommen zu lassen. Eigentlich ist in diesem Alter alles vorhanden, was zur Ausbildung eines gesunden Lebens erforderlich ist: Bewusstsein, Motivation und Wissensdurst. Um so beschämender ist, dass es den Erwachsenen nicht gelingt, dieses Angebot klug zu nutzen.
Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de
Original-Content von: Neue Westfälische (Bielefeld), übermittelt durch news aktuell