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Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Steinbrücks Geld-Debatte Mehr als ungeschickt CARSTEN HEIL

Bielefeld (ots)

Warum nur hat Peer Steinbrück sich auf diese Debatte eingelassen? So recht der SPD-Kanzlerkandidat in der Sache hat, so intensiv muss er sich fragen lassen, ob er die Bundestagswahl überhaupt gewinnen will. Denn es ist mehr als eine Ungeschicklichkeit nach der für ihn schwierigen Debatte über unerklärlich hohe Honorare von bis zu 25.000 Euro pro Vortrag. Jetzt befeuert er schon wieder die Diskussion über die eigenen Einkünfte. Richtig: Viele Sparkassendirektoren in NRW bekommen im Monat mehr Geld als die Bundeskanzlerin mit ihren rund 17.000 Euro. Aber welche Wirkung erzielt ein SPD-Kanzlerkandidat, der die Wahl mit dem Thema "Soziale Gerechtigkeit" gewinnen will, wenn er nun sagt, die 17.000 Euro reichen ihm eigentlich nicht? Selbst politische Freunde von Peer Steinbrück, die ihm in vielen Positionen nahe stehen, äußern sich kritisch. Zu recht, denn wo bitte schön soll das angemessene Gehalt eines Kanzlers liegen? Der Vergleich Steinbrücks mit den Einnahmen und der Verantwortung von Wirtschafts-Managern lässt Millionensummen vermuten. Das gäbe eine abstruse Debatte, die auch Peer Steinbrück nicht wollen kann. Zumal ein Spitzenpolitiker oft erst nach seinem Ausscheiden aus dem Amt richtig viel Geld verdient. Steinbrück selbst ist das beste Beispiel, aber auch Gerhard Schröder. So macht sich der Kandidat keine Unterstützer in der SPD, die er in den kommenden Monaten dringend brauchen wird.

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