Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: EU fordert Einhaltung der Schadstoffbelastung der Luft Die Uhr tickt MATTHIAS BUNGEROTH
Bielefeld (ots)
Diese aktuelle Meldung passt ins Bild: Die deutschen Eisenbahngesellschaften haben im Vorjahr Güter im Umfang von 366,1 Millionen Tonnen transportiert. Das sind 2,4 Prozent weniger als noch ein Jahr zuvor, wie das statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilt. So wundert es nicht, dass die Luftqualität in vielen europäischen Großstädten immer schlechter wird. Der Trend, immer mehr Güter auf den Straßen zu transportieren, scheint in Deutschland ungebrochen. Die Kommunen und Regionen haben das Thema längst erkannt und arbeiten fieberhaft an Lösungen. So werden Busflotten der ÖPNV-Betriebe modernisiert, Kraftwerke von Kohle- auf Gasbefeuerung umgestellt (wie gerade in Bielefeld) oder auf andere Weisen versucht, die Verkehrsdichte zu reduzieren. Doch gerade in den Ballungszentren ist kein Kraut gegen den immer mehr zunehmenden Individual- und Güterverkehr gewachsen. Ein Thema, das die große Politik nicht gerne anspricht. Denn wenn auf diesem Sektor nichts passiert, kommen wir um radikale Lösungen wie Fahrverbote nicht herum. Dies zu sagen, fällt Parteien, die um Wählerstimmen buhlen, natürlich schwer. Man weiß, dass das Problem ohnehin nicht von heute auf morgen zu lösen ist und baut offensichtlich darauf, dass die Sanktionen seitens der EU am Ende nicht so dramatisch ausfallen werden. Zu viele Staaten sind von dem Phänomen betroffen. Dabei sind Umweltexperten davon überzeugt, dass man die Luftqualität schon längst hätte spürbar verbessern können, wenn bei den Lkw längst umweltfreundlichere Technologien vorgeschrieben wären. Doch die Autolobby, so ist zu hören, hat solche Normen bisher verhindert. Gehen wir in OWL voran, um das Problem anzugehen. Eine Wiedereröffnung des Güterbahnhofs in Bielefeld wäre ein nachhaltiges Zeichen.
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