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Neue Westfälische (Bielefeld): Afghanistan Das Mindeste DIRK MÜLLER

Bielefeld (ots)

In ihrer Haut möchte man nicht stecken. Wer in Afghanistan den "Ungläubigen" half, der ist in den Augen der Taliban des Todes. Spätestens wenn 2014 der internationale Einsatz am Hindukusch endet, sehen sich einheimische Unterstützer der fremden Truppen, auch der Bundeswehr, schutzlos den Racheakten der Radikalen ausgeliefert. Dass Deutschland den bedrohten Dolmetschern, Fahrern, ortskundigen Beratern hierzulande unbürokratisch Aufnahme und Sicherheit gewährt, ist das Mindeste, was wir nach dem fragwürdigen Kriegseinsatz tun können. Es bedarf keiner prophetischen Gabe, sich auszumalen, was nach dem Ende des internationalen Einsatzes mit dem Land passieren wird. Die Mission ist gescheitert, nach wie vor gilt der Käßmann-Satz: "Nichts ist gut in Afghanistan." Es steht zu fürchten, dass die Taliban ihre Gewaltherrschaft rasch wieder errichten, dass Chaos und Korruption wieder ungeniert regieren. Wenn schon so vieles vergeblich war, dürfen nun wenigstens die nicht im Stich gelassen werden, die an eine andere Zukunft glaubten. Das gilt für afghanische Helfer genauso wie für traumatisierte Bundeswehrsoldaten.

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