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Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Renaturierung von Gewässern kostet Milliarden Gut angelegt MATTHIAS BUNGEROTH

Bielefeld (ots)

Wasser ist Leben. Das gilt für uns Menschen ebenso wie für die Tier- und Pflanzenwelt. Für die nachhaltige Entwicklung seiner Fließgewässer gibt das Land Nordrhein-Westfalen viel Geld aus. 2,1 Milliarden Euro werden es bis zum Jahr 2027 sein, wenn die Mittel weiter so fließen wie bisher. Diese Summe nannte Umweltminister Johannes Remmel bei seinem Besuch in Ostwestfalen-Lippe. Geld, das bestens angelegt ist. Denn die aktuellen Daten aus dem Hause Remmel sind keine beruhigende Bestandsaufnahme. Ein großer Teil der Fließgewässer mit einer Gesamtlänge von rund 50.000 Kilometern ist in keinem ökologisch guten Zustand. Von den jüngst untersuchten rund 13.800 Gewässerkilometern haben nur sechs Prozent ein intaktes Ökosystem. Ergo: 94 Prozent sind in einem mäßigen bis schlechten ökologischen Zustand. 60 Prozent der Gewässer können den EU-Standard in dieser Kategorie nicht erreichen. Eine alarmierende Bilanz. Deshalb dürfen die Anstrengungen, die Qualität der Gewässer grundlegend zu verbessern, nicht verringert werden. Die Renaturierung möglichst vieler zuvor begradigter Flussläufe ist eine zentrale Maßnahme in dem Gesamtprojekt "Lebendige Gewässer". Doch abgeschlossene Teilprojekte wie das an der Lippe in Paderborn zeigen: Der Einsatz lohnt sich. Tiere und Pflanzen erobern verlorene Lebensräume zurück. Der Hochwasserschutz wird stark verbessert. Werden die Teilprojekte, wie hier geschehen, im Bürgerdialog realisiert, stoßen sie auf breite Akzeptanz. Ökologie wird mehrheitsfähig.

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