Neue Westfälische (Bielefeld): Der öffentliche Dienst hat ein Personalproblem Höchste Zeit Matthias Bungeroth
Bielefeld (ots)
Die Zeiten in der öffentlichen Verwaltung haben sich gründlich geändert. Angestaubte Büros mit muffigen Aktenordnern sind Schnee von gestern. Die moderne Verwaltung nutzt die Vorzüge der digitalen Kommunikation, um bürokratische Abläufe zu verkürzen und Wartezeiten so kurz wie möglich zu halten. Service wird groß geschrieben. Doch dafür braucht es bestens ausgebildetes Personal. Und genau hier beginnt die Krux. Denn der öffentliche Dienst benötigt mehr neue Fachkräfte denn je, um seinen Aufgaben in ausreichendem Umfang nachkommen zu können. Da kommt die anstehende Pensionierungswelle von Mitarbeitern aus den geburtenstarken Jahrgängen zur Unzeit. Denn nun kommen zwei weitere Faktoren hinzu: die demografische Entwicklung und der allgemeine Fachkräftemangel. Um vor diesem Hintergrund hier konkurrenzfähig zu sein, muss die öffentliche Hand nicht nur gute Ausbildungsangebote machen, wie zum Beispiel durch die anerkannt hervorragende Fachhochschule für Finanzen in Nordkirchen, die Finanzwirte qualifiziert. Alle Berufsbilder müssen auch konkurrenzfähig sein, wenn es für junge Menschen darum geht, sich für den öffentlichen Dienst oder die Privatwirtschaft zu entscheiden. Gehaltsunterschiede von bis zu 1.000 Euro zu Lasten des öffentlichen Dienstes genügen diesen Ansprüchen nicht mehr. Auch bei den Karrierechancen gibt es noch viel zu tun, etwa für Lehrer im Grundschulbereich. Für die Politik ist es höchste Zeit zu handeln.
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