Neue Westfälische (Bielefeld): Messerattacke an einer Schule in Lünen Investition in die Prävention Dennis Bleck
Bielefeld (ots)
Tötungsdelikte in Schulen sind sehr selten. In Nordrhein Westfalen gab es 2017 nicht einen einzigen Fall. Nichtsdestotrotz verdeutlicht die Tat ein gesellschaftliches Problem: Die Gewaltbereitschaft von Jugendlichen nimmt zu. Experten sprechen von Verrohung - auch in den Schulen. Das Aggressionspotenzial wächst. Unlängst haben Lehrerverbände Alarm geschlagen und appellieren an die Politik. Lehrer sind damit überfordert, sich allein um Problemschüler und deren Familien zu kümmern. Sie brauchen Hilfe von Sozialarbeitern und Psychologen. Davon gibt es an deutschen Schulen noch immer zu wenig. Besser früh mit Schulsozialarbeitern als zu spät mit Drogenhelfern oder Arbeitslosenberatern. Auch Polizisten, die vor Problemschulen patrouillieren, kosten Geld, das man besser anlegen kann. Auch wenn sich die Bluttat an einer Gesamtschule - einer Schulform mit langer Erfahrung im Ganztag - ereignete, kann gerade dieses Konzept ein Mittel sein, der drohenden Verwahrlosung zu begegnen. Kinder, denen die Schule bis in den Nachmittag sinnvolle Angebote macht, verbringen weniger Zeit auf der Straße. Zudem unterliegen sie - im Idealfall - einer sozialen Kontrolle. Insgesamt sind weitere Investitionen nötig. In die Gewaltprävention. In Form von mehr Sozialarbeitern und extra ausgebildeten Lehrkräften. Die Pädagogen brauchen Zeit, sich mit schwierigen Schülern auseinanderzusetzen.
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