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Generation ohne Zukunft - Kinderarmut in Deutschland

Hamburg (ots)

Die Kinderarmut in Deutschland nimmt weiter zu.
Wie die Frauenzeitschrift FÜR SIE in ihrer aktuellen Ausgabe (5/2008,
EVT: 19. Februar) berichtet, wächst mittlerweile jedes sechste Kind 
hierzulande in Armut auf, weil die Eltern weniger als die Hälfte des 
deutschen Durchschnittsgehalts verdienen. Mit weit reichenden Folgen.
Denn tatsächlich entscheiden Beruf und Bildung der Eltern über die 
Zukunft der Kinder. Laut dem letzten Armutsbericht der 
Bundesregierung erhalten Kinder von Gutverdienern etwa 2,7-mal öfter 
die Empfehlung fürs Gymnasium, und sie studieren 7,4-mal eher.
"Ich finde es beängstigend, wie groß die Spanne zwischen sehr gut 
situierten Kindern und ihren Altersgenossen ist, die unter sehr 
schlechten Bedingungen aufwachsen," warnt Jugendforscher Klaus 
Hurrelmann. "Armut schlägt sich in allen Lebensbereichen eines Kindes
nieder, und zwar von Anfang an," sagt die Erziehungswissenschaftlerin
Sabine Andresen, die für das Kinderhilfswerk "World Vision" an einer 
Studie über 8- bis 11-jährige Kinder mitwirkte.
Aufgrund der eingeschränkten finanziellen Möglichkeiten werden 
arme Kinder weniger gefördert. Sie streben eher niedrige 
Schulabschlüsse an, sind seltener im Sportverein oder in einer 
Musikschule. Sie lesen weniger und schauen mehr fern. "Wenn zu Hause 
jeder Pfennig umgedreht werden muss, gibt es Aktivitäten, an denen 
die Kinder nicht teilhaben können," erläutert Andrea Müller vom 
Deutschen Jugendinstitut in München. Für viele Eltern bedeute es eine
unglaubliche Anstrengung, ihren Kindern bezahlbare Freizeitangebote 
jenseits von Fernseher und Computerspielen zu bieten.
"Auch ob sich ein Kind von der Gesellschaft wertgeschätzt fühlt, 
hängt stark von den finanziellen Möglichkeiten der Eltern ab," weiß 
Erziehungswissenschaftlerin Andresen. Mit ein Grund, warum sich die 
Unterschiede mit zunehmendem Alter noch verschärfen, wie die "World 
Vision"-Studie zeigt.  Andresen: "Heute wissen schon Fünftklässler, 
dass sie schlechte Chancen haben, sich später ins Erwerbsleben zu 
integrieren."
Diese Meldung ist unter Quellenangabe FÜR SIE zur Veröffentlichung
frei.
Kerstin Bode
Redaktion FÜR SIE
Ressortleitung Report
Tel. 040/ 27 17 35 17
Fax  040/ 27 17 20 90
E-Mail:  kerstin.bode@fuer-sie.de

Pressekontakt:

Mona Burmester
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel. 040/ 27 17 24 93
Fax 040/ 27 17 20 63
E-Mail: presse@jalag.de

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