Expertin: Bei Liebeskummer von Kindern müssen Eltern sehr einfühlsam sein
Hamburg (ots)
Bei Liebeskummer von Kindern sollten die Eltern sehr einfühlsam sein, denn Herzschmerz kennt keine Altersgrenze. In einem Interview der Zeitschrift FÜR SIE sagt die Hamburger Familientherapeutin Angelika Kempfert, über enttäuschte Gefühle müsse man auch mit den Kleinen sprechen. Ein Satz wie "Das ist wirklich schlimm, da wäre ich an deiner Stelle auch ganz unglücklich" signalisiere den Kindern, dass sie ernst genommen werden und nicht allein seien. "Kleinere Kinder verkraften das in der Regel sehr schnell, denn ihr Liebeskummer hat eine andere Dimension. Es ist noch nicht dieser gemeine, schmachtende Herzschmerz." Deutlich mehr Fingerspitzengefühl und eine Menge Geduld brauchten Eltern bei Teenagern. Wenn sich Mädchen plötzlich stillschweigend in ihr Zimmer zurückzögen und Jungs nichts mehr von sich hören ließen, sollten die Eltern dieses Verhalten nicht einfach ignorieren, sondern nachfragen, rät die Psychologin. Kempfert empfiehlt einen Satz wie: "Du bist in letzter Zeit so in dich gekehrt, können wir etwas für dich tun?" Gerade bei Jungs sollte auch der Vater als Identifikationsfigur seine Hilfe anbieten. Jungs spielten zwar gern den Coolen und würden Kummer nicht zugeben, der Schmerz nage aber an ihrer Seele und lasse sich nicht immer durch ausgiebiges Rennen auf dem Bolzplatz wegkicken.
Allerdings sollten die Eltern auch die Grenzen des Kindes akzeptieren. "Wenn es nicht über den Kummer sprechen möchte, sollten Sie nicht ständig nachbohren", rät die Psychologin. Den üblichen Stress in Herzensangelegenheiten besprächen Teenager ohnehin lieber unter sich. Die Eltern sollten warten, bis ihr Kind den ersten Schritt macht. Dann sollten sie sich aber auch die nötige Zeit für das Kind nehmen. Dringend raten Experten von Bemerkungen wie "Du weißt gar nicht, was Liebe ist", "Andere Mütter haben auch schöne Töchter/Söhne", "Morgen sieht die Welt schon wieder ganz anders aus" oder "In ein paar Wochen lachst du drüber" ab. Das Selbstwertgefühl sei bei Jugendlichen viel fragiler als bei Erwachsenen.
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