Unmöglich
Kommentar von Christian Matz zu Frankfurts OB Peter Feldmann
Mainz (ots)
"Ich würde mir eine faire und unvoreingenommene Klärung wünschen", hat der Frankfurter Oberbürgermeister Peter Feldmann vergangene Woche nach dem Prozessauftakt gegen ihn gesagt. Bitteschön, hier folgt der Versuch eines ebensolchen Kommentars. Unvoreingenommen muss man sagen, dass Feldmann in der von seinem Anwalt verlesenen Erklärung durchaus plausible Gründe geliefert hat, warum die Korruptionsvorwürfe gegen ihn unbegründet sein könnten. Oder zumindest: Warum sie am Ende womöglich nicht zu einer Verurteilung führen. Es wird jedenfalls sehr spannend zu beobachten sein, wie die Staatsanwaltschaft die Schuld des Angeklagten beweisen will. Soweit die Sachlage, bei nüchterner Betrachtung. Aber: Ein OB, der in einer lange vorbereiteten Erklärung der großen Öffentlichkeit bekannt gibt, dass er darauf gedrängt hat, seine Tochter abzutreiben - das hat selbst für Feldmannsche Verhältnisse eine neue Dimension. Das ist eine moralische Bankrotterklärung. Er hat dies ohne Not öffentlich gemacht, denn für die Probleme mit seiner Frau hat er auch so ausreichend Belege gesammelt. Um seine Chancen vor Gericht zu steigern, um also seine eigene Haut zu retten, bürdet er seiner sechsjährigen Tochter auf, all dies später einmal nachlesen zu müssen. Und es sich vielleicht schon bald auf dem Schulhof anhören zu müssen. Noch das fairste, was man über Feldmann sagen kann, ist, dass er sich endgültig diskreditiert hat. Statt der x-ten Aufforderung an ihn, endlich die Konsequenzen aus seinem unmöglichen Verhalten zu ziehen und sofort zurückzutreten, stehen am Ende alle guten Wünsche für die Tochter: Dass sie möglichst heil aus diesem Rosenkrieg ihrer Eltern herauskommt, und dass sie später auch mit ihrem Vater ihren Frieden macht.
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