Klarheit schaffen
Kommentar von Tobias Goldbrunner zur Heizungsdebatte
Mainz (ots)
Die vermeintliche Nachricht sorgte natürlich sofort für Aufregung: Wirtschaftsminister Robert Habeck und Bauministerin Klara Geywitz wollen angeblich ab 2024 Gas- und Ölheizungen verbieten. Die Verunsicherung in der Bevölkerung war entsprechend groß. Klar ist mittlerweile: Noch ist nichts klar. Es kristallisiert sich heraus, dass diejenigen, die aktuell mit Gas oder Öl heizen, dies auch weiterhin dürfen. Wer eine neue Heizung benötigt, muss sich aber bald schon Gedanken machen. Und womöglich tiefer in die Tasche greifen als gedacht. Es liegt jetzt an den Parteien der Ampelkoalition, sehr genau auszuarbeiten, welche Vorgaben es in Zukunft gibt, welche Möglichkeiten aber auch. Und vor allem: Wie die Förderungen aussehen. Ohne Unterstützung des Staates wird es vielen schließlich nicht möglich sein, Wärmepumpen, Biomasseheizungen oder Solarstrom in den eigenen vier Wänden zu installieren. Dass die Zuschüsse für Wärmepumpen etwa gerade reduziert wurden, war kein gutes Signal. Dass die Regierung jetzt Druck macht, sich von fossilen Rohstoffen und der Abhängigkeit von Staaten wie Russland lösen will, ist wiederum der einzig richtige Weg. Der 1. Januar 2024 ist allerdings ein hehres Ziel. Zumal bekannt sein dürfte, welche Engpässe es bei Herstellern oder Monteuren gibt. Gleichzeitig birgt die Diskussion um die Pläne erneut enormes Konfliktpotenzial innerhalb der Koalition. Einmal mehr attackiert eine der Parteien, diesmal die FDP, die eigentlichen Partner. Es wird der Eindruck vermittelt: Hier wurde ein Funke gesucht, um das Pulverfass zu entzünden. Und den Bürger lässt das Ganze besorgt zurück.
Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Zentraler Newsdesk
Telefon: 06131/485946
desk-zentral@vrm.de
Original-Content von: Allgemeine Zeitung Mainz, übermittelt durch news aktuell