Kommentar von Andreas Härtel zu Putins Demonstranten: Die Spalter
Mainz (ots)
Trau, schau, wem! Es ist lange bekannt, dass der Kreml den Angriffskrieg gegen die Ukraine nicht allein mit militärischen Mitteln führt. Vielmehr bedient sich Kriegstreiber Wladimir Putin der gesamten Klaviatur der Geheimdienstarbeit. Da ist der klassische Fall des Spions im Bundesnachrichtendienst, der kurz vor Weihnachten aufflog. Da sind die Internet-Trolle, die seit Jahren die sozialen Netzwerke unterwandern. Und dann sind da noch die glaubhaften Berichte über große Firmen, deren Arbeit allein dem Cyberkrieg mit dem Ziel der Destabilisierung anderer Länder dient. Dass nun auch noch bezahlte Demonstranten Stimmung gegen die Ukraine und den Westen sowie für Moskau machen sollen - nun ja, das mag einem in dem Kontext nicht gleich überragend wichtig vorkommen. Aber es zeigt einmal mehr, dass Russland nichts, aber auch gar nichts unversucht lässt in seinem Bestreben, Europa und demokratische Regierungssysteme im Allgemeinen ins Wanken zu bringen. Und dass es dabei auch nicht die billigen Methoden scheut. Denn es kommt, das betonen Sicherheitsexperten, nicht auf die Qualität einer solchen Aktion an, sondern allein auf die Quantität, ganz nach dem Motto: Bei Wiederholung um Wiederholung wird schon was hängen bleiben. Man weiß längst, dass vieles von dem, was wir sehen oder was im Netz transportiert wird, nicht wahrhaftig ist. Aber man muss es sich immer wieder klarmachen. Schon in naher Zukunft wird sich das Problem schließlich noch drängender stellen, nämlich dann, wenn Künstliche Intelligenz ins Spiel kommt und Stimme, Gestik und Mimik eines Menschen nahezu perfekt imitiert werden können. Es gehört nicht viel Fantasie dazu, sich vorzustellen, dass im Kreml längst Pläne für noch viel durchtriebenere Kampagnen geschmiedet werden.
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