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Internationale Energieagentur: weiterer Gas-Streit mit Russland zu erwarten

Hamburg (ots)

Der jüngste Streit mit der Ukraine werfe einen
dunklen Schatten auf Russland als verlässlichen Rohstoffanbieter, so 
Fatih Birol, Chefökonom der Internationalen Energieagentur (IEA). Auf
NDR Info, dem Informationsprogramm des Norddeutschen Rundfunks, sagte
Birol weiter, er erwarte, dass es in den kommenden Jahren sogar zu 
noch längeren Lieferausfällen kommen könne. Der IEA-Chefökonom 
forderte Deutschland auf, seine Energieimporte stärker als bisher auf
verschiedene Lieferanten auszurichten.
In Anspielung auf die geplante Ostsee-Pipeline nach 
Mecklenburg-Vorpommern sagte Birol, man müsse sich genau überlegen, 
ob durch solche Projekte das Risiko einer Abhängigkeit von Russland 
vergrößert werde oder nicht. Eine Alternative sei es, Flüssiggas 
beispielsweise aus dem Mittleren Osten zu importieren. Der 
Energiekonzern Eon hatte entsprechende Pläne für ein 
Flüssiggas-Terminal in Wilhelmshaven im vergangenen Jahr auf Eis 
gelegt. Birol betonte, er gehe davon aus, dass auch die 
Bundesregierung ihre Energiepolitik überdenken werde. Der Gasstreit 
habe viele Politiker und Bürger stark verunsichert. Als Konsequenz 
erwarte er, dass alternative Energien und auch die Atomkraft künftig 
eine größere Rolle spielen würden, um den Gasverbrauch zu reduzieren,
so Birol.
Nachfragen: NDR Info, Jürgen Webermann, Tel.: 040/4156 2517.
Zitate aus der Meldung frei bei Nennung "NDR Info"

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