Landesrechnungshof in Niedersachsen fordert Schulschließungen
Hamburg (ots)
Niedersachsens Landesrechnungshof (LRH) empfiehlt die Schließung von 65 Grundschulen im Land. Das geht aus einem Prüfbericht hervor, der dem NDR Regionalmagazin "Hallo Niedersachsen" vorliegt. Nach LRH-Berechnungen schlägt das Personal in Grundschulen, die weniger als 50 Schüler haben, mit 5300 Euro pro Schüler und Jahr zu Buche. Zum Vergleich: Grundschulen, die mehr als 200 Schüler haben, kosten nur 3500 Euro pro Schüler - also 1800 Euro weniger. Das Land könnte pro Jahr vier Millionen Euro sparen, wenn es keine so genannten Zwergschulen mehr zuließe, die weniger als 50 Schüler besuchen.
Der Rechnungshof sieht dringenden Handlungsbedarf, denn in den vergangenen zehn Jahren ist die Zahl der Schulanfänger nahezu im ganzen Land zurückgegangen: Am drastischsten ist der Rückgang im Landkreis Rotenburg mit einem Minus von 42 Prozent, in Friesland und der Wesermarsch sind 38 Prozent weniger Kinder eingeschult worden (prozentualer Rückgang im Vergleich vom Schuljahr 2002/2003 zum Schuljahr 2012/2013).
Der Landesrechnungshof mahnt aber nicht nur die fehlende Wirtschaftlichkeit der kleinen Grundschulen an. Es gibt weitere Missstände, etwa beim Vertretungsunterricht: Weil an sehr kleinen Grundschulen oftmals nur zwei Lehrer unterrichten, gebe es erhebliche Probleme, wenn ein Lehrer krank werde. Der Bericht kritisiert die Art und Weise, wie einige kleine Schulen versuchen, Vertretungsunterricht zu organisieren: "So unterrichteten sie beispielsweise alle Klassenverbände gemeinsam in der Turnhalle, Eltern ersetzten die pädagogischen Mitarbeiterinnen (...) oder Teilzeitkräfte leisteten Mehrarbeit und mussten dabei vereinzelt ihre eigenen Kleinkinder mitnehmen."
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