Ministerpräsident Ringstorff: "NDR ist Identitätsfaktor ersten Ranges in und für Mecklenburg-Vorpommern"
Hamburg (ots)
Bitte beachten Sie die Sperrfrist: 16. Januar 2002, 19.00 Uhr
"In den letzten zehn Jahren ist der NDR zu einer festen und wichtigen Größe im öffentlichen Leben unseres Landes Mecklenburg-Vorpommern herangewachsen. Diese Größe wollen wir auch in Zukunft erhalten und ausbauen." Mit diesen Worten beschrieb Ministerpräsident Dr. Harald Ringstorff bei einem Empfang des Senders am 16. Januar in Schwerin das Verhältnis des Landes zum Norddeutschen Rundfunk. Anlass war das Jubiläum "Zehn Jahre NDR in Mecklenburg-Vorpommern". Bereits am 1. Januar 1992 war der NDR mit seinen Programmen in Mecklenburg-Vorpommern auf Sendung gegangen; zwei Monate später trat der neue Vier-Länder-Staatsvertrag über den Norddeutschen Rundfunk in Kraft. NDR Intendant Prof. Jobst Plog betonte, dass der NDR seitdem einen bemerkenswerten Beitrag zum Zusammenwachsen von Ost und West geleistet habe. "Es gibt, heute für alle selbstverständlich, ein starkes viertes Land im NDR-Verbund: Mecklenburg-Vorpommern. Das hat auch den NDR insgesamt verändert: Er ist in den vergangenen zehn Jahren ein Stück östlicher geworden."
Ministerpräsident Ringstorff wies in seiner Rede auf die Dimension der Abstimmung im Schweriner Landtag vom 6. Februar 1992 hin. Damals hatte das Parlament dem von den vier norddeutschen Landesregierungen parafierten NDR-Staatsvertrag zugestimmt. "Eine historische Entscheidung, das ist wahr - aber doch mit historischen Wurzeln und mit historischer Logik." Ringstorff verwies auf die landsmannschaftliche Verbundenheit und die große kulturelle Nähe seines Bundeslandes zu den übrigen norddeutschen Ländern. "Erst seit zehn Jahren ist der NDR komplett, kann mit Fug und Recht behaupten, den ganzen deutschen Norden zu vertreten und abzudecken." In und für Mecklenburg-Vorpommern sei der NDR ein "Identitätsfaktor ersten Ranges". Ringstorff verwies auf repräsentative Umfragen, nach denen "in keinem NDR Land die Zufriedenheit mit den NDR Programmen so hoch ist wie hier in Mecklenburg-Vorpommern."
NDR Intendant Plog erinnerte an die Rolle, die der Sender in weiten Teilen des Landes bereits vor der Wende innegehabt hatte. In Städten wie Rostock und Schwerin sei der NDR schon zu DDR-Zeiten technisch gut empfangbar gewesen. Die mit dem Abschluss des Staatsvertrages getroffenen Zusagen habe der NDR eingehalten: "Wir haben ein neues Landesfunkhaus in Schwerin, dem Regierungssitz, gebaut - so war es im Staatsvertrag vorgesehen. In Rostock sind wir mit dem größten Studio des NDR präsent. Mit dem Auf- und Ausbau der Studios in Greifswald und Neubrandenburg haben wir uns in der Fläche engagiert." Plog würdigte den überdurchschnittlichen Einsatz zahlreicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Ost und West vor allem in der Zeit der Aufbaujahre: "Ohne sie und ihre Begeisterung, ohne ihre Vision wäre der NDR heute nicht in jeder Hinsicht in Mecklenburg-Vorpommern angekommen."
Rund 400 Gäste aus Politik, Wirtschaft, Kirche, Kultur und Sport konnten NDR Intendant Plog und Landesfunkhaus-Direktor Gerd Schneider im Mecklenburgischen Staatstheater in Schwerin begrüßen. Die Vorsitzenden von Rundfunkrat und Verwaltungsrat des Senders, Gernot Preuß und Lutz Freitag, waren ebenso anwesend wie zahlreiche Mitglieder der beiden Gremien. Moderatorin des Abends war Ina Bergmann, die ihre Fernsehkarriere 1993 als Volontärin im NDR Landesfunkhaus Mecklenburg-Vorpommern begonnen hatte. Es spielte die NDR Bigband unter der Leitung von Prof. Dieter Glawischnig.
Das NDR Fernsehen sendet am Donnerstag, 17. Januar, um 12 Uhr eine 30-minütige Zusammenfassung der Veranstaltung. NDR 1 Radio MV und das Nordmagazin berichten bereits am Mittwochabend vom Empfang.
Hinweis für Redaktionen: Aus Anlass des Jubiläums "10 Jahre NDR in Mecklenburg-Vorpommern" ist eine Festschrift erschienen, die in 17 Einzelbeiträgen auf die rundfunkpolitische Entwicklung in Mecklenburg-Vorpommern seit der Wende 1989 eingeht. Wir schicken Ihnen das 82-seitige Heft gern zu. Bitte bestellen Sie es telefonisch (040/4156-2300), per Fax (040/4156-2199) oder per E-Mail (pressestelle@ndr.de).
Die wichtigsten Stationen: 10 Jahre NDR in Mecklenburg-Vorpommern
Der 3. Oktober 1990 bedeutet nicht nur für die Menschen in ganz Deutschland den Beginn einer gemeinsamen Zukunft. Auch für den NDR und Mecklenburg-Vorpommern ist dieser Tag Anfang einer Partnerschaft, die 1992 mit dem neuen NDR Staatsvertrag besiegelt wird: Am Tag der Wiedervereinigung senden NDR 1 Welle Nord und RMV das erste gesamtdeutsche Programm. In einem improvisierten Studio am Grenzübergang Selmsdorf werden 16 Stunden gemeinsam produziert - 25.000 Menschen feiern hier die Nacht der deutschen Einheit.
Im September 1991 beschließt der Schweriner Landtag zusammen mit Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Hamburg, einen neuen NDR Staatsvertrag auszuhandeln. Die Entscheidung für den NDR ist nach langen politischen Diskussionen endlich gefallen.
Um den Sendestart am 1. Januar 1992 nicht zu gefährden, plädiert NDR Intendant Jobst Plog im November für ein "Vorschaltgesetz", da der neue Staatsvertrag noch nicht zuende verhandelt ist. Am 28. November 1991 verabschiedet das Schweriner Parlament ein Gesetz, das dem NDR die Aufnahme des Sendebetriebs ermöglicht. Am 1. Januar 1992 ist es soweit: Aus RMV wird NDR 1 Radio MV, und das Nordmagazin ist von nun an im NDR Fernsehen zu sehen.
Im Juni 1992 wird Gerd Schneider, seit November 1991 kommissarischer Leiter des Landesfunkhauses Mecklenburg-Vorpommern, vom Verwaltungsrat als Direktor bestätigt.
Ein Schritt ins digitale Zeitalter vollzieht sich im August 1993 im Studio Greifswald: Hier wird das erste digitale Hörfunkstudio der ARD in Betrieb genommen. Wie auch in den anderen Studios in Greifwald, Rostock, Neubrandenburg und Schwerin arbeitet der NDR hier bimedial, d.h. für Hörfunk und Fernsehen.
Das Hörfunkprojekt "Erinnerungen für die Zukunft" wird 1993 ins Leben gerufen. Ziel ist die Aufarbeitung von Geschichten aus Mecklenburg-Vorpommern während des DDR-Regimes. Die Redakteure Ernst-Jürgen Walberg und Thomas Balzer erhalten für ihre in der deutschen Rundfunklandschaft einmalige Arbeit zahlreiche Preise.
Radio Pomerania ist ein weiteres einzigartiges Projekt, das seit 1998 bei NDR 1 Radio MV zu hören ist. Das NDR Vorpommernstudio in Greifswald produziert regelmäßige Sendungen mit dem Polnischen Sender Radio Stettin.
Nachdem schon 1996 einige Hörfunkredaktionen in das neue Landesfunkhaus gezogen waren, wird ab Februar 1998 digital im neuen Gebäude produziert. Das Fernsehen zieht nun nach und nach von Rostock nach Schwerin - ab August 1998 wird auch das Nordmagazin aus dem neuen Studio des Landesfunkhauses gesendet.
Die offizielle Einweihung des modernsten Funkhauses in Europa, für das insgesamt rund 200 Millionen DM investiert wurden, ist am 26. Juni 1998. Beim Tag der offenen Tür zwei Tage später kommen 50 000 Menschen aus Mecklenburg-Vorpommern.
Insgesamt bietet der NDR in Mecklenburg-Vorpommern Arbeitsplätze für rund 300 fest angestellte und 100 freie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Auf zu neuen Ufern: Im Oktober 2000 startet NDR 1 Radio MV mit einem neuen Programm. Neben der neuen Morgenshow mit Dörthe Graner und einem frischeren Musikprogramm wird noch mehr Wert auf aktuelle und präzise Information aus dem Land gelegt.
Besucherrekord beim Fest am Funkhaus im Juli 2001. 100 000 Besucher kommen zum Landesfunkhaus nach Schwerin, wo sich der NDR mit all seinen Programmen vorstellt.
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