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NDR Umfrage in Niedersachsen: Politisches Patt vor der Landtagswahl

Hamburg (ots)

In der letzten NDR Umfrage vor der Landtagswahl in Niedersachsen zeichnet sich ein politisches Patt ab. Die CDU liegt nur noch knapp vor der SPD. Bei den aktuellen Mehrheitsverhältnissen in Niedersachsen wäre neben einer Großen Koalition sowohl ein "Jamaika"-Bündnis (CDU-Grüne-FDP) als auch eine Ampel (SPD-Grüne-FDP) rechnerisch möglich. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Befragung von Infratest dimap im Auftrag des Norddeutschen Rundfunks.

Wenn schon am nächsten Sonntag in Niedersachsen gewählt würde, wäre die CDU weiterhin die stärkste Partei im Land. Allerdings kommt sie aktuell nur noch auf 35 Prozent (minus 2 Prozentpunkte im Vergleich zu Anfang September). Die SPD verbessert sich auf 34 Prozent (plus 2 Prozentpunkte), schneidet also deutlich besser ab als im Bund. Die Grünen verzeichnen leichte Einbußen (minus 1 Prozentpunkt). Die FDP hingegen legt zwei Prozentpunkte zu und kommt zurzeit auf 8 Prozent.

AfD und Linke würden weiterhin den Einzug in das Landesparlament schaffen. Die AfD fällt allerdings aktuell auf 6 Prozent (minus 1 Prozentpunkt). Die Linke hält sich unverändert bei 5 Prozent.

Nach dem Ergebnis der NDR Umfrage könnte die amtierende rot-grüne Landesregierung ihre Arbeit nicht fortsetzen. Eine Wechselstimmung ist dennoch weiterhin nicht erkennbar. 53 Prozent der Befragten sind der Meinung, die nächste Landesregierung sollte wieder SPD-geführt sein (plus 6 Prozentpunkte im Vergleich zu Anfang September). 38 Prozent sähen lieber die CDU an der Spitze (minus 3 Prozentpunkte).

Die Wahlberechtigten beurteilten die derzeitigen Regierungsparteien unterschiedlich. Mit der Arbeit der Sozialdemokraten sind 51 Prozent zufrieden oder sehr zufrieden (44 Prozent weniger oder gar nicht zufrieden). Die Arbeit der Grünen hingegen wird zurzeit eher negativ beurteilt (43 Prozent sehr zufrieden/zufrieden, 47 Prozent weniger oder gar nicht zufrieden). Die amtierende Landesregierung wird vor allem in der Haushalts- und Finanzpolitik sowie in der Umweltpolitik positiv gesehen. In der Flüchtlingspolitik halten sich Zustimmung und Ablehnung dagegen die Waage. Die Kritik überwiegt u. a. in den Bereichen Verkehrs- und Infrastrukturpolitik, Kriminalitätsbekämpfung und - sehr deutlich - in der Bildungspolitik.

Im Vergleich der Parteien ergibt sich ein differenziertes Bild: In den Bereichen soziale Gerechtigkeit, Familienpolitik und auch Bildungspolitik sehen mehr Bürgerinnen und Bürger die besseren Konzepte bei der SPD. Umgekehrt werden die Stärken der CDU häufiger bei der Sicherung von Arbeitsplätzen gesehen, ebenso in der Haushaltspolitik, der Verkehrspolitik und der Bekämpfung der Kriminalität. Die wichtigste Aufgaben in Niedersachsen zu lösen - dies trauen die Bürgerinnen und Bürger eher der SPD zu (39 Prozent) als der CDU (33 Prozent).

Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) läge im Fall einer Direktwahl mit jetzt 48 Prozent weiter klar vor seinem Herausforderer Bernd Althusmann (25 Prozent). Im Profilvergleich wird Weil durchgehend besser bewertet: Er ist nach Meinung der Befragten u. a. bürgernäher, sympathischer und kompetenter, kann also auf einen Amtsbonus setzen.

Trotz der fehlenden Mehrheit ist Rot-Grün laut Infratest dimap die beliebteste Bündniskonstellation der Bürgerinnen und Bürger in Niedersachsen (52 "sehr gut/gut"). Den zweiten Platz auf der Wunschliste erreicht jetzt Schwarz-Gelb (44 Prozent). An Beliebtheit hinzugewonnen hat auch das rechnerisch mögliche "Jamaika"-Bündnis aus CDU, Grünen und FDP (39 Prozent). Die Variante Große Koalition dagegen hat an Zustimmung verloren (jetzt 34 Prozent). Eine Zusammenarbeit von SPD, Grünen und FDP liegt in der Zustimmung weiter zurück (30 Prozent).

Das Meinungsforschungsinstitut Infratest dimap befragte im Auftrag des NDR am 26. und 27. September insgesamt 1004 zufällig ausgesuchte, wahlberechtigte Personen ab 18 Jahren in Niedersachsen. Die Fehlertoleranz beträgt zwischen 1,4 Prozentpunkten (bei 5 Prozent Anteilswert) und 3,1 Prozentpunkten (bei 50 Prozent Anteilswert).

Hinweis an die Redaktionen: Alle Ergebnisse der Umfrage sind bei Nennung der "Quelle: Infratest dimap im Auftrag des NDR" zur Veröffentlichung freigegeben und im Internet unter www.NDR.de abrufbar.

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