Plog: Keine Ausladung Schröders bei "Sabine Christiansen"
Hamburg (ots)
Zu Berichten um eine angebliche Ausladung von Bundeskanzler Gerhard Schröder aus der Talksendung "Sabine Christiansen" erklärt Prof. Jobst Plog, NDR-Intendant und ARD-Vorsitzender:
"1. Es gab eine Einladung an den Bundeskanzler und SPD-Vorsitzenden für die Talkshow Sabine Christiansen', aber keine Ausladung.
2. Im unmittelbaren Vorfeld der Landtagswahlen in Hessen und Niedersachsen erfordert das Gebot der Chancengleichheit besondere Aufmerksamkeit.
3. Im Zuge der konkreten Vorbereitung der Sendung am 19. Januar gab es deshalb Gespräche mit dem Regierungssprecher über eine Sendung mit dem Bundeskanzler und der CDU-Vorsitzenden Angela Merkel. Diesem Vorschlag erteilte der Regierungssprecher jedoch unter Angabe von Termingründen gegenüber Wolfgang Klein, dem Redaktionsleiter der Sabine Christiansen'-Produktionsfirma TV 21, eine Absage.
4. Die Auffassung des Regierungssprechers, der Grundsatz der Chancengleichheit gelte nur im Hinblick auf direkt an der Wahl Beteiligte, nicht jedoch für den Bundeskanzler, ist schon deswegen nicht nachvollziehbar, weil die Bundespolitik in den Wahlkämpfen in Hessen und Niedersachsen erkennbar eine zentrale Rolle spielt und außerdem der Bundeskanzler und SPD-Vorsitzende sich direkt am Wahlkampf beteiligt. Deswegen konnte eine Sendung allein mit dem SPD-Vorsitzenden ohne Berücksichtigung der anderen Seite zwei Wochen vor den Landtagswahlen nicht in Betracht kommen. Diese Begründung und die aus ihr folgende Entscheidung entspricht uneingeschränkt sowohl verfassungsrechtlichen als auch professionellen Grundsätzen."
Martin Gartzke Tel: 040/4156-2300 oder 040/4156-0
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