Umfrage: Niedersachsen vor Regierungswechsel
Hamburg (ots)
Wenn am kommenden Sonntag in Niedersachsen die Landtagswahl anstünde, gäbe es möglicherweise einen Regierungswechsel. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage von infratest dimap im Auftrag des NDR. Drei Wochen vor der Landtagswahl am 2. Februar kommt die CDU demnach auf 46 Prozent der Stimmen, könnte im Vergleich zur letzten Landtagswahl um 11 Prozentpunkte zulegen. Herbe Verluste hingegen für die regierende SPD, sie kommt laut Umfrage nur noch auf 37 Prozent und verliert 11 Prozentpunkte. Die Grünen können nur leicht zulegen - sie liegen derzeit bei 8 Prozent - und die FDP könnte mit 6 Prozent nach neun Jahren Abwesenheit wieder in den Landtag einziehen. Damit ergäbe sich derzeit eine Mehrheit für eine schwarz-gelbe Koalition.
Für die meisten Befragten steht ihre Wahlentscheidung offenbar schon fest. 82 Prozent gaben an, sich bereits für eine Partei entschieden zu haben. Dabei orientieren sich die Wähler offenbar zu gleichen Teilen an Bundes- wie an Landespolitik. 39 Prozent der Befragten sagten, für ihre Wahlentscheidung spiele die Bundespolitik eine größere Rolle, 38 Prozent orientieren sich an der Landespolitik. Und: 53 Prozent der Befragten sprachen sich für einen Regierungswechsel aus. 60 Prozent sind wenig oder gar nicht zufrieden mit der Arbeit der Landesregierung. Die Vorstöße des Ministerpräsidenten Gabriel zur Vermögenssteuer bewerten 64 Prozent als Wahltaktik, 26 Prozent sagen, es sei Gabriel eher um die Interessen Niedersachsens gegangen. Eine deutliche Mehrheit ist der Meinung, dass die Debatte dem SPD-Ministerpräsidenten eher geschadet als genutzt hat.
In fast allen Politikfeldern - ob Arbeitsmarkt, Wirtschaft oder Bildung - genießt die CDU mehr Vertrauen als die SPD. Nur noch in der Frage nach der sozialen Gerechtigkeit wird den Sozialdemokraten eine größere Kompetenz zugewiesen als der CDU. Insgesamt traut eine Mehrheit der Befragten der CDU eher zu, die Zukunftsprobleme des Landes zu lösen.
Im direkten Vergleich der Spitzenkandidaten machen die Meinungsforscher ein Kopf-an-Kopf-Rennen aus. Könnte der Ministerpräsident direkt gewählt werden, würden sich 45 Prozent für Gabriel, 43 Prozent für Wulff entscheiden - wobei dem CDU-Herausforderer 42 Prozent der Befragten zutrauen, die Zukunftsprobleme Niedersachsens zu lösen, nur 33 Prozent trauen das dem amtierenden Ministerpräsidenten zu.
Für Rückfragen stehen Thorsten Hapke (NDR Landesfunkhaus Niedersachsen, Tel.: 0511/988-2430, Fax: 0511/988-2439) sowie Joachim Grimm (NDR Fernsehen, Programmbereich Zeitgeschehen, Tel. 040/4156-4869, Fax: 040/4156-7042) zur Verfügung.
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