tagesschau.de-Interview mit Alexander Christof von "Architekten für Menschen in Not": "Jeder Nicht-Iraker ist in Gefahr"
Hamburg (ots)
Der Anschlag auf das UN-Gebäude in Bagdad ist nach Auskunft des Bagdader Vertreters der Hilfsorganisation "Architekten für Menschen in Not", Alexander Christof, von den Hilfsorganisationen mit "Entsetzen, Ratlosigkeit, Verzweiflung und zum Teil auch Wut" aufgenommen worden. Christof sagte dem ARD-Nachrichtenportal tagesschau.de: "Bestimmte Regeln, die bisher in Kriegs- und Bürgerkriegssituationen gegolten haben, gelten im Irak nicht mehr." Bisher seien humanitäre Organisationen geschont worden. Jetzt gelte: "Jeder, der nicht Iraker ist, ist in Gefahr."
Seit April habe sich die Sicherheitslage im Irak "zunehmend verschlechtert". Die Zahl der Überfälle habe "massiv zugenommen". Teile der Bevölkerung sähen die USA und die UNO "als eine Einheit". Daran müsse man arbeiten, forderte Christof: "Wenn wir nicht mehr differenziert wahrgenommen werden, heißt das, dass hier keiner mehr arbeiten kann. Dann stehen wir vor einer humanitären Katastrophe."
Christof bekräftigte die Absicht seiner Organisation, weiter im Land tätig zu bleiben. Diese Haltung teilten auch andere Hilfsorganisationen: "Alle Kollegen, mit denen ich gesprochen habe, haben übereinstimmend gesagt: Wir bleiben, wir müssen unsere Arbeit weiterführen, so lange wir dazu in der Lage sind."
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ots-Originaltext: NDR Norddeutscher Rundfunk
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