Panorama: Islamisten planten vermutlich Anschläge in Luxemburg auch Bürotürme des EU-Parlaments im Visier
Hamburg (ots)
Die Staatsanwaltschaft in Luxemburg ermittelt gegen eine Gruppe von Islamisten wegen des Verdachts der Bildung einer kriminellen Vereinigung. Die Männer um den Tunesier Mohamed Kalifi stehen im Verdacht, auch einen Anschlag in Luxemburg geplant zu haben. Das bestätigt der leitende Oberstaatsanwalt Robert Biever gegenüber dem NDR Politmagazin Panorama (Sendung: Donnerstag, 14. Oktober, 21.45 Uhr im Ersten). Bei mehreren Razzien im vergangenen Jahr hatten die Fahnder bei den verdächtigen Islamisten große Mengen an Propagandamaterial sichergestellt. Zudem wurden Aufrufe zum heiligen Krieg gegen die Ungläubigen gefunden, eine Anleitung zum Bombenbau, mehrere gefälschte Pässe und ein brisanter Videofilm. Darin waren verschiedene Gebäude in Luxemburg zu sehen. Alarmiert wurden die Fahnder unter anderem durch Videoaufnahmen von Gebäuden der Europäischen Union, insbesondere den Bürotürmen des EU-Parlaments. Auf die Frage, ob ein Anschlag auf EU-Einrichtungen geplant wurde, äußerte der Luxemburger Oberstaatsanwalt Biever gegenüber Panorama: Es ist nicht die einzige Hypothese, aber eine durchaus ernste. Die Institutionen der Europäischen Union sind eben das, was Luxemburg auch im Ausland bekannt macht. Und diese Leute visieren eben eher solche Objekte an. In einem Vermerk deutscher Sicherheitsbehörden heißt es zu den Ausspähungen der Islamisten wörtlich: Die Luxemburger Behörden bewerten die Erkenntnisse als mutmaßliche Anschlagsvorbereitung in Form einer Aufklärung. Ein weiteres Indiz für eine mögliche Anschlagsplanung: Sicherheitskräfte überraschten zwei weitere Islamisten Anfang vergangenen Jahres dabei, wie sie versuchten, denselben Bürokomplex des EU-Parlaments persönlich auszuspionieren, bestätigt Biever die Panorama-Recherchen. Hierbei führen deutliche Spuren von der Luxemburger Gruppe nach Deutschland. Die beiden Männer seien in einem Fahrzeug mit Aachener Kennzeichen geflüchtet. Das Fahrzeug sei zugelassen auf ein Mitglied des Islamistenvereins Al-Aqsa in Aachen. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Luxemburg dauern an. Für den Bund Deutscher Kriminalbeamter (BdK) belegen die möglichen Anschlagspläne auf EU-Gebäude in Luxemburg eine neue Dimension des Terrors in Europa. Der stellvertretende BdK-Vorsitzende Winfried Albishausen: Es ist zu befürchten, dass islamistische Terroristen sich nicht nur auf amerikanische oder israelische Terrorziele beschränken.
ots-Originaltext: NDR Norddeutscher Rundfunk
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