NDR: Spur des flüchtigen Bombenlegers weist nach Beirut - NPD-Chef redete auf Veranstaltung der Hizb ut-Tahrir Zitate aus der Meldung frei bei Nennung NDR Fernsehen
Hamburg (ots)
Die Spur des flüchtigen zweiten Bombenlegers Jihad H. weist nach Beirut. Das berichtet das NDR Fernsehen heute um 21.00 Uhr in seiner Sendung "Menschen und Schlagzeilen" . Nach Recherchen des NDR gehen die Ermittler mittlerweile davon aus, dass der Flüchtige sich im Libanon aufhält. Nach Zeugenaussagen hatten beide mutmaßlichen Bombenleger Ende Juli - kurz nach der Tat - geplant, über Istanbul und Damaskus in den Libanon einzureisen. Dass Youssef Mohamad E.H. auch tatsächlich dort ankam, ist über einen Stempel in seinem Pass verifiziert. Insofern spricht für die Ermittlungsbehörden viel dafür, dass sich der Flüchtige im Libanon versteckt hält.
Auch die Kontakte und die mögliche Zusammenarbeit zwischen Youssef Mohamad E.H. und Jihad H. sind mittlerweile weiter aufgeklärt. Nach NDR Recherchen hat sich Youssef Mohamad E.H. kurz vor dem Anschlag mehrere Tage bei Jihad H. aufgehalten. Beide, so Zeugen, hätten sich abgeschottet.
Gegen die beiden Kontaktpersonen von Jihad H. aus Oberhausen und Essen, die das Bundeskriminalamt kurzzeitig festgenommen hatte, sind nach NDR Informationen Ermittlungsverfahren wegen Unterstützung einer terroristischen Vereinigung eingeleitet worden. Der Verdacht gründet sich allerdings nur darauf, dass die beiden Personen sowohl 2005 als auch 2006 geholfen haben, Jihad H. nach Deutschland zu holen. Nach NDR Informationen haben sie im Rahmen des Visumverfahrens für den mutmaßlichen Bombenleger gebürgt.
Die Ermittler gehen nach NDR Informationen weiter von einer möglichen Verwicklung der islamistischen Organisation Hizb ut-Tahrir in die Anschlagspläne aus. Filmmaterial belegt Kontakte der NPD zu der islamistischen Organisation. So hielt der NPD-Chef Udo Voigt im Oktober 2002 eine Rede auf einer Veranstaltung der Hizb ut-Tahrir. Gegenüber der NDR Sendung "Menschen und Schlagzeilen" sagte Udo Voigt, er sei nur zufällig auf die Veranstaltung geraten. Er habe zwar Verständnis für den Kampf der Organisation gegen den amerikanischen Imperialismus. Dennoch würde er heute - nach dem Verbot der Organisation - dort nicht mehr auftreten.
22. August 2006
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