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Zitate aus der Sendung "Das Opfer und der Terrorist - Michael Buback im Gespräch mit Peter-Jürgen Boock"

Hamburg (ots)

Sendetermin: Mittwoch, 25. April, 21.45 Uhr, Das
Erste
Michael Buback auf die Frage, warum es so wichtig sei zu 
beantworten, wer von der RAF auf Generalbundesanwalt Siegfried Buback
- seinen Vater - geschossen hat:
"Es ist so ein gravierendes und großes Verbrechen und ein so 
großer Verlust, dass wir es nicht hinnehmen können, dass man das 
pauschal von einem Team übernommen sieht. Das ist so gewichtig, und 
darum möchte man möglichst genau wissen, um schließlich Ruhe zu 
finden, einen Weg zu einem inneren Frieden finden, wer wirklich der 
Schütze war - das ist schon eine besondere Tat."
Michael Buback auf die Frage, warum er sich auf ein Gespräch mit 
Peter-Jürgen Boock eingelassen habe:
"Die Ermittlungsergebnisse, die mir bislang vorlagen, waren 
unbefriedigend. Ich hatte nur erklärt, ich möchte etwas erfahren, und
dann rief Herr Boock an, und dann kann ich den Hörer nicht auflegen 
und kann sagen 'Ich möchte nicht mit einem früheren Terroristen 
reden', weil es mir einfach wichtig ist."
Michael Buback über die erste Kontaktaufnahme Peter-Jürgen Boocks:
"Es war natürlich eine für mich fast gespenstische Situation. Ich 
bin von einer Gastprofessur in Neuseeland zurückgekehrt, ich hatte 
innerhalb von zwei Tagen 12 Stunden Zeitunterschied hinzunehmen, und 
dann ist am Abend plötzlich dieses Telefonat. Ich habe, glaube ich, 
am Anfang auch gestammelt, weil mir das so ungewöhnlich war. Ich 
wusste kaum, was ich sagen wollte, aber es war eine so besondere 
Situation, aber ich dachte: Es ist nun wirklich die Chance."
Peter-Jürgen Boock zu den Gefühlen, jetzt Michael Buback 
gegenüberzusitzen:
"Es tut mir unendlich leid, was geschehen ist. Allein ich weiß, 
ich kann es nicht rückgängig machen"
Michael Buback zu Zeugenaussagen, eine Frau (Verena Becker?) habe 
auf dem Motorrad gesessen, möglicherweise geschossen:
"Ich bitte um eine vernünftige Erklärung, warum diese wichtigen 
Zeugenaussagen nicht im Urteil sind. Wenn ich da keine 
zufriedenstellende Auskunft bekomme, bricht für mich eine Welt 
zusammen".
Michael Buback zur Kritik von anderen Opfer-Angehörigen zur 
Teilnahme am Gespräch mit Peter-Jürgen Boock:
"Es ist mir wichtig, das herauszufinden, und ich muss dabei auch 
schwierige und ungewöhnliche Wege gehen, wenn ich das wissen will. 
Und ich meine, dass es gut war, dass ich es getan habe, und ich 
hoffe, dass angesichts der Dinge, die sich jetzt ergeben, dass auch 
diejenigen, die daran gezweifelt haben, dass es ein guter Weg ist ...
oder die mich jetzt vielleicht verspotten oder beschimpfen werden, 
dieses Risiko muss ich eingehen. Ich will eine bestimmte Information 
und ich bin dieser Information jetzt näher. Ich weiß natürlich immer 
noch nicht, wer jetzt wirklich geschossen hat, aber ich habe jetzt 
einfach die Hoffnung, durch die Bewegung, die eingetreten ist, dass 
wir das erfahren."
Peter-Jürgen Boock zur Frage, wie er mit seiner Schuld lebe:
"Ich glaube nicht, dass es da einen Schlusspunkt geben kann. Es 
ist noch jeden Tag die Auseinandersetzung auch mit mir selber: Wie 
konntest du dahin kommen, wie konntest du soweit gehen, wie konntest 
du solche Dinge tun? Es ist ein Zwiespalt auch in mir. Weil ich weiß,
warum ich beteiligt war. Ich weiß, was ich getan habe, das ist die 
eine Seite. Die andere Seite ist, natürlich ist da inzwischen eine 
sehr große Distanz dazu da. Dass ich dieser Mensch einmal war und 
dass ich bereit war, soweit zu gehen, das steht fest, da komme ich 
nicht drumrum, und insofern ist es noch täglich auch die 
Auseinandersetzung mit mir selber, ohne dass ich glaube, dass das je 
beendet sein wird".
Pressefotos zu der Sendung finden Sie unter www.ard-foto.de, 
Passwort über NDR Fotoredaktion (Tel.: 040/4156-2306).
25. April 2007

Pressekontakt:

NDR Norddeutscher Rundfunk
NDR Presse und Information
Telefon: 040 / 4156 - 2300
Fax: 040 / 4156 - 2199

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