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NDR Info exklusiv: Verseuchtes Tierfutter möglicherweise auch in Deutschland Zitate frei bei Nennung "NDR Info"

Hamburg (ots)

Mit Chemikalien verseuchtes Katzen- und
Hundefutter ist nach Recherchen des Radioprogramms NDR Info 
möglicherweise auch nach Deutschland gelangt. In den USA haben in den
vergangenen Wochen mehr als 100 Firmen ihr Futter zurückgerufen, 
nachdem Hunde und Katzen an Nierenversagen gestorben waren. Einer der
Hersteller, die Firma Nutro, hat auch in Deutschland den Verkauf 
aller Nassfutter gestoppt und eine Rückrufaktion gestartet. Nach 
Angaben der US-amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA sind darüber 
hinaus weitere möglicherweise verseuchte Futtermittel nach Europa 
geliefert worden.
Die betroffene Katzen- und Hundenahrung wurde in Kanada 
produziert. Zutaten des Futters stammen von zwei Firmen aus China. 
Dort waren offenbar die Chemikalien Melamin und Cyanursäure 
beigemischt worden, die normalerweise zur Herstellung von 
Kunststoffen beziehungsweise Desinfektionsmitteln verwendet werden. 
Wenigstens eine der beiden chinesischen Firmen exportiert nach 
eigenen Angaben ihre Produkte auch nach Europa. Die New York Times 
hatte in der vergangenen Woche berichtet, dass Melamin in China 
häufig Nahrungsmitteln beigefügt werde, um einen höheren Eiweißgehalt
vorzutäuschen. Die Chemikalie allein ist offenbar relativ ungiftig, 
in Kombination mit Cyanursäure aber sehr gefährlich.
Die EU-Kommission hat seit dem 25. April drei Schnellwarnungen zu 
Melamin an alle Mitgliedsländer verschickt und sie damit 
aufgefordert, entsprechende Kontrollen durchzuführen. In Deutschland 
sind die Bundesländer für die Überwachung von Futter- und 
Lebensmitteln zuständig. Nach Auskunft der Ministerien werden bislang
keine Produkte auf Melamin getestet. Einige Länder bereiten aber 
entsprechende Untersuchungen vor. Außerdem lassen mehrere Unternehmen
von privaten Laboren ihre Produkte untersuchen.
Die Verbraucherschutzorganisation foodwatch kritisiert, dass die 
Behörden in Deutschland im Gegensatz zu anderen EU-Ländern bislang 
keine Informationen über die Rückrufaktion und die mögliche 
Gefährdung veröffentlicht hätten. Generell herrsche das Prinzip der 
Geheimhaltung vor, sagte foodwatch-Sprecher Matthias Wolfschmidt dem 
NDR.
Hinweis für die Presse: Rückfragen bitte an Christian Baars, NDR 
Reporterpool, Telefon 040/4156-3418.
10. Mai 2007/RC

Pressekontakt:

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NDR Presse und Information
Telefon: 040 / 4156 - 2300
Fax: 040 / 4156 - 2199

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