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BGA zum Grünbuch der EU-Kommission: Anti-Dumping-Reform überfällig!
Berlin (ots)
"Der importierende Handel begrüßt nachdrücklich die Initiative vom EU-Handelskommissar Mandelson zur Reform der Anti-Dumping-Verfahren. Offene Märkte und freier Welthandel bedeuten Wohlstand, Wachstum und Jobs für Europa. Die kürzlich erlassenen Strafzölle auf Lederschuhe aus China und Vietnam haben einmal mehr die Nachteile des veralteten und starren Anti-Dumping-Systems gezeigt. Wir müssen die Herausforderungen einer globalisierten Weltwirtschaft annehmen, daher ist eine Reform der handelspolitischen Schutzinstrumente mehr als überfällig!" Dies erklärt Anton F. Börner, Präsident des Bundesverbandes des Deutschen Groß- und Außenhandels (BGA), heute in Berlin.
Die Europäische Kommission hat heute in Brüssel ihr Grünbuch über die handelspolitischen Schutzinstrumente veröffentlicht. Wie viele andere Mitgliedsstaaten der WTO bedient sich auch die EU Anti-Dumping-, Antisubventions- und Schutzmaßnahmen, um europäische Hersteller gegen unlautere bzw. stark zunehmende Einfuhren aus Drittländern zu schützen.
"Das Grünbuch greift langjährige Forderungen des Handels nach mehr Transparenz, Planungssicherheit und einer stärkeren Berücksichtigung von Importeursinteressen auf. Bisher wird zu wenig Rücksicht darauf genommen, dass ein wettbewerbsfähiges Europa auch auf preisgünstige Einfuhren angewiesen ist. In vielen Fällen schadeten die verhängten Zölle ausschließlich Importeuren und Verbrauchern, wie der Schuh-streit gezeigt hat", so Börner weiter.
"Für die Importeure sind Planungssicherheit und Vorhersehbarkeit die Arbeitsgrundlage ihres Geschäfts. Der Handel ordert Monate im Voraus bei seinen ausländischen Lieferanten. Wir fordern daher, dass bereits georderte Waren nicht nachträglich mit Strafzöllen belegt werden, da dies die Preiskalkulation einer gesamten Branche ge-fährdet", erläutert Börner.
"Ein unabhängiges und faires Verfahren erfordert zudem ein höheres Maß an Transparenz. Sobald sich bestimmte Hersteller in der EU über Dumping beschweren, sollten alle betroffenen Parteien informiert werden, um unnötige Spekulationen im Markt zu vermeiden. Zu einer fairen Behandlung der Importeure gehört auch, dass Kettenbe-schwerden verboten werden und Maßnahmen gegen ein und dieselbe Ware nicht unbeschränkt verlängert werden können", so Börner abschließend.
76, Berlin, 6. Dezember 2006
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