TV-Zuschauer sehen großen Einfluss des Fernsehens auf die Gewaltbereitschaft der Jugendlichen
Mehrheit sieht auch keine Qualitätsverbesserung bei Nachmittags-Talkshows
Hamburg (ots)
Eine überwältigende Mehrheit der Bundesbürger ist überzeugt, dass der Einfluss des Fernsehens auf die Gewaltbereitschaft von Jugendlichen groß ist. Das ergab eine am Donnerstag veröffentlichte Repräsentativ-Umfrage der Programmzeitschrift "TV Movie". Vier von zehn Befragten (40 Prozent) meinten, der Einfluss sei eher groß, 43 Prozent sagten, er sei sogar sehr groß. Dagegen erklärte Joachim von Gottberg, Geschäftsführer der Freiwilligen Selbstkontrolle Fernsehen (FSF) gegenüber "TV Movie", die Tatsache, dass Gewalt im Fernsehen thematisiert werde, sei gut. "Wer dagegen ist, ist bigott. Gewalt gehört zu unserer Natur." Gewalt im Fernsehen helfe, Ängste und Aggressionen abzubauen. Das sei kein Freibrief für TV-Gemetzel. Doch man sollte die "Kirche im Dorf" lassen. Filme, in denen Gewalt um der Gewalt willen gezeigt würden, seien im Fernsehen Mangelware oder würden beanstandet, versicherte Gottberg, dessen Institut für die Einhaltung des Jugendschutzes im Privat-Fernsehen zuständig ist. Bei der Befragung meinten 44 Prozent, das Fernsehen zeige heute gleich viele Gewaltszenen wie vor drei Jahren. 45 Prozent meinten, es zeige eher mehr Gewaltszenen.
Kritisch äußerten sich die Fernsehzuschauer auch über die Qualität der Nachmittags-Talkshows. Auf die Frage, ob sich diese Shows in letzter Zeit gebessert haben, antwortete fast jeder Zweite (48 Prozent), die Themen seien "noch extremer geworden". Nur zwölf Prozent sind der Ansicht, dass sich die Shows gebessert haben. Im Auftrag von "TV Movie" befragte das Emnid-Institut 1.005 Zuschauer im Alter ab 14 Jahren.
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