BDI Bundesverband der Deutschen Industrie
V. Berliner Finanzierungskonferenz: "Risk sharing" erleichtert Handel und Investition in Osteuropa
Berlin (ots)
"Die Öffnung und Integration der Länder Osteuropas ist bisher in einem Tempo erfolgt, das weltweit seinesgleichen sucht", so Ludolf von Wartenberg, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), bei der Eröffnung der V. Berliner Finanzierungskonferenz. Wartenberg würdigte das Tempo der Umgestaltung in Osteuropa und betonte die Bedeutung der Region für die deutsche Wirtschaft. Einen erheblichen Beitrag dazu leiste Deutschland, das sowohl beim Handel als auch bei den Investitionen in den meisten Ländern Osteuropas an erster Stelle steht. Mit einem Anteil von 10,3 Prozent in 1999 rangiert Osteuropa im Handel Deutschlands noch vor den USA.
Mit der V. Berliner Finanzierungskonferenz setzen BDI, Ost-Ausschuss und Kooperationsbüro der Deutschen Wirtschaft eine gute Tradition fort. Zusammen mit der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD), der Europäischen Investitionsbank (EIB) und der Weltbankgruppe veranstalten sie bereits zum fünften Mal in der deutschen Hauptstadt diese internationale Konferenz zu Fragen von Finanzierungs- und Förderprogrammen in den Ländern Mittel- und Osteuropas. Die diesjährige Berliner Finanzierungskonferenz steht unter dem Thema "Risk sharing bei der Export- und Projektfinanzierung in Osteuropa". An zwei Tagen stellen internationale und nationale Finanzierungsinstitutionen ihre Instrumente zur Risiko-Verteilung vor.
Russland und Südosteuropa stehen im Mittelpunkt der diesjährigen Konferenz. Eine Verteilung des finanziellen Risikos auf mehrere Partner eröffnet zusätzliche Möglichkeiten für Exporte und Investitionen in die schwierigen Märkte in Russland und Südosteuropa.
Joachim Jahnke, Vizepräsident der EBRD, erklärte, dass neue Handel- und Mittelstandsförderungsprogramme in Kofinanzierung mit westeuropäischen Banken die Risiken für westliche Partner osteuropäischer Banken und für Importeure auf ein vertretbares Maß senkten. Der Vizepräsident der Weltbank-Gruppe, Johannes Linn, stellte die Programme der Weltbank zur Risiko-Aufteilung vor. Ewald Novotny, Vizepräsident der EIB, hob die Schlüsselrolle seiner Bank bei der Ausarbeitung und Koordinierung von Infrastrukturprojekten in Südosteuropa im Rahmen des Stabilitätspaktes hervor.
Nach Angaben des Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft betrug der deutsche Handelsumfang mit Russland im Jahr 1999 26,2 Mrd DM, was einen Rückgang im Vorjahresvergleich von 11,3 Prozent entsprach. Die Zahlen der beiden ersten Monate 2000 geben ein deutliches Zeichen für einen Wendepunkt: Die deutschen Ausfuhren konnten um 35,5% im Vorjahresvergleich steigen.
Der Handelsumfang mit den Staaten Südosteuropas (Bulgarien, Rumänien, Kroatien, Bosnien-Herzegowina, Jugoslawien, Mazedonien und Albanien) erreichte 1999 16,5 Mrd DM.
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