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BDI Bundesverband der Deutschen Industrie

Industrie fordert mehr Wettbewerb im Schienenverkehr

Berlin (ots)

Die Potenziale privaten Managements von
Schienennetzen durch Wettbewerb um das Netz sollten nach Auffassung
des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) bei der Diskussion
um die Zukunft der Bahn noch stärker beachtet werden. Wettbewerb um
den Betrieb des Netzes würde Wettbewerb bei den Beförderungen auf dem
Netz sinnvoll ergänzen und die Effizienz steigern. Der BDI stellte
hierzu eine von Professor Dr. Christian Böttger von der
Fachhochschule für Technik und Wirtschaft in Berlin entwickelte
Ideenskizze zur Diskussion. Das Modell basiere auf der Vergabe von
Konzessionen für Betrieb, Unterhalt und Erneuerung des Schienennetzes
in Deutschland. Ausschreibungen solcher Konzessionen seien bereits
heute in vielen Teilen der Welt Praxis.
In Deutschland könnten Konzessionen für Teilnetze auf vorhandenen
Strukturen in der heutigen Netzorganisation aufbauen. Die
Konzessionsnehmer wären für den leistungsstarken Erhalt des Netzes,
den Betrieb und die Trassenvermarktung verantwortlich. Sie sollten
auch das Einnahmenrisiko tragen. Die Übernahme von Mitarbeitern der
heutigen Netzgesellschaft könnte Bestandteil der Ausschreibungen
sein. Die Vergabe würde an den Bewerber mit dem geringsten
Zuschussbedarf oder der höchsten Konzessionsabgabe erfolgen. Während
der Konzessionsdauer von beispielsweise zehn bis fünfzehn Jahren
hätte der Staat planbare finanzielle Verpflichtungen für Neu- und
Ausbauprojekte. In diesem Modell bliebe der Bund unmittelbarer
Eigentümer der Schienennetzes, so wie dies heute schon im Grundgesetz
verankert sei. Die Planung von Neu- und Ausbau des Netzes sowie die
Aufsicht über die Konzessionsnehmer würde eine
Bundeseisenbahninfrastruktur AG übernehmen. Qualitätsziele und deren
permanente Messung über Indikatoren gewährleisteten, dass der Staat
am Ende der Konzessionslaufzeit ein leistungsfähiges Schienennetz
zurück erhielte. Der BDI hält dieses Konzept für einen guten Ansatz,
um privatwirtschaftliche Elemente und den öffentlichen
Infrastrukturauftrag wirksam miteinander zu verbinden.
Viele Staaten suchten neue Wege für strukturelle Reformen ihrer
Eisenbahnsysteme. Erfolgversprechende Elemente aus den verschiedenen
Ansätzen einer neuen Arbeitsteilung zwischen Staat und
Privatwirtschaft im Ausland ließen sich für Deutschland nutzen. Sie
flössen im Modell von Böttger zusammen.
"Die Industrie hat auch als Nutzer der Bahn ein großes Interesse
an leistungsfähigen Angeboten im Schienenverkehr", sagte der
Präsident des BDI, Michael Rogowski. Deshalb komme der weiteren
Diskussion zu den Überlegungen der Task Force "Zukunft Schiene" der
Bundesregierung eine große Bedeutung zu. Wichtig sei, dass die ganze
Bandbreite geprüft werde. Deshalb stelle der BDI diesen Vorschlag zur
Diskussion, der auf unabhängige Netzbetreiber setzt.
Die Beschreibung des "Konzessionsmodells Schienennetz" ist im
Internet unter
www.bdi-online.de/fram_publikationen.html abrufbar.

Rückfragen bitte an:

BDI
Presse und Information
Tel.: 030 / 2028 - 1566
Fax: 030 / 2028 - 2566
E-Mail: Presse@BDI-online.de
Internet: http://www.bdi-online.de

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