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BDI-Mittelstandsstudie: In der Industrie dominieren die gewachsenen Familienunternehmen

Berlin (ots)

Von den 107.000 deutschen Industrieunternehmen
gehören 105.000 zum Mittelstand. Sie stellen insgesamt 3,1 Millionen
Arbeitsplätze. Im industriellen Mittelstand haben sich in hohem Maße
Nischen-Unternehmen etabliert, die sich über eine Strategie der
Qualitätsführerschaft am Markt positioniert haben. Dies sind
Ergebnisse einer Studie des Instituts für Mittelstandsforschung, Bonn
(IfM), die es im Auftrag des Bundesverbandes der Deutschen Industrie
(BDI) und der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young,
Allgemeine Deutsche Treuhand AG, erarbeitete.
"Die Stärkung ihrer Kernkompetenz und die Erschließung neuer
Märkte sind für die familiengeführten Industrieunternehmen von ganz
besonderer Bedeutung", erläuterte Gunter Kayser, wissenschaftlicher
Geschäftsführer des IfM bei der Präsentation der Studie. Das deute
auf einen erheblichen Wettbewerbsdruck hin. Arend Oetker,
Vorsitzender des BDI-Mittelstandsauschusses und BDI-Vizepräsident,
folgerte daraus, dass sich Verbände und Politik "noch stärker um eine
aktive Begleitung mittelständischer Unternehmen auf die
internationalen Märkte kümmern müssen. Vor allem wird deutlich, dass
die heimischen Standortbedingungen maßgeblich dafür sind, wie
wettbewerbsfähig und effizient der Mittelstand ist, um international
mithalten zu können. Das wirkt sich unmittelbar auf Arbeitsplätze und
Steuern in Deutschland aus."
Oetker unterstrich, die Studie belege durch empirische Erhebungen,
dass "die Unternehmen die steuerlichen Rahmenbedingungen ohne wenn
und aber auf Platz 1 setzten, wenn sie nach staatlichen
Handlungsfeldern befragt werden." Der BDI-Vizepräsident forderte
daher die Politik auf, endlich die Reform der Kommunal-finanzen
anzupacken. Für die Reform der Gewerbesteuer habe der BDI bereits ein
Konzept vorgelegt.
"Bemerkenswert ist auch, dass die industriellen
Familienunternehmen dem Standortfaktor Bildung eine sehr hohe
Bedeutung geben. Auch dies sei eine klare Handlungsaufforderung an
den Staat, noch stärker den Bedürfnissen mittelstän-discher
Unternehmen bei Bildung und Ausbildung entgegen zu kommen," so
Oetker.
Eine Zweiteilung mittelständischer Betriebe befürchtet Joachim
Schmidts, Mitglied des Vorstands der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Ernst & Young Deutsche Allgemeine Treuhand AG. "Die Studie belegt
eine Tendenz, dass sich der industrielle Mittelstand unterteile in
dynamische, an die Veränderungen anpassende Unternehmen, und in eher
statische, die sich defensiv verhalten." Er warnte davor, dass eine
Professionalisierung als Voraussetzung, um auf Märkte besser
reagieren zu können, nicht erst bei größeren Mittelständlern
einsetzen dürfe. "Stärkeres Wachstum, höhere Gewinne und gute
Zukunftsaussichten hängen damit eng zusammen", so Schmidts.
Der wissenschaftliche Geschäftsführer des IfM, Kayser, wies darauf
hin, dass sich die mittelständische Industrie mitten in einem
Generationswechsel befinde. "In den vergangenen fünf Jahren fand bei
20 Prozent der Familienunternehmen bereits ein Wechsel statt. Bis
2006 werden weitere 24 Prozent der Familienunternehmen an einen
Nachfolger übertragen. Eine neue Unternehmergeneration meist aus der
bisherigen Familie tritt an, das Erarbeitete zu sichern und
weiterzuentwickeln."
Rückfragen:
Bundesverband der Deutschen Industrie e.V.
Mitgliedsverband der UNICE
Postanschrift
11053 Berlin
Telekontakte
Tel.: (030) 2028-1566
Fax: (030) 2028-2566
Internet http://www.bdi-online.de
E-Mail  M.Tuzina@bdi-online.de

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