BDI Bundesverband der Deutschen Industrie
BDI-Präsident Rogowski: Russland wird einer der wichtigen Zukunftsmärkte für die deutsche Wirtschaft
Moskau (ots)
"Russland avanciert zu einem wichtigen Partner für die deutsche Wirtschaft", erklärte Michael Rogowski, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), in Moskau. Rogowski betonte das große Potenzial des russischen Marktes. "Unsere Exporte nach Russland stiegen in 2001 um 54 Prozent und im ersten Halbjahr 2002 noch um sehr beachtliche 24 Prozent. Wenn der Reformweg ehrgeizig fortgesetzt wird, ist auch mit einem deutlichen Anstieg der Direktinvestitionen aus Deutschland zu rechnen. Die Anerkennung Russlands als Marktwirtschaft durch die Europäische Union (EU) und die USA ist ein weiteres wichtiges Signal für ausländische Unternehmen, das Vertrauen schafft."
Rogowski hob bei seinen Gesprächen mit Alexej Kudrin, Stellvertretender Premierminister und Finanzminister der Russischen Föderation und German Gref, Minister für wirtschaftliche Entwicklung und Handel in der Russischen Föderation sowie Vertretern der DUMA und der russischen Wirtschaftsverbände die Bereitschaft der deutschen Unternehmen hervor, sich stärker in Russland zu engagieren. In Bereichen wie Ernährungsindustrie, Maschinenbau, Baustoffindustrie u. a. seien deutsche Firmen - darunter viele mittelständische - auf dem russischen Markt sehr aktiv bzw. produzierten bereits erfolgreich vor Ort. Der Energiesektor, der Anlagenbau oder Infrastrukturprojekte böten für die Zukunft großes Potenzial, um die Zusammenarbeit auszubauen. Dennoch seien ausländische Direktinvestitionen im ersten Halbjahr 2002 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um ein Viertel auf 1,9 Mrd. USD gesunken. Notwendig sei jetzt die Umsetzung der geplanten Reform des Banken- und Finanzsektors, die Verbesserung des Schutzes der Investitionen, die Reform des Justizwesens und ein Abbau von Korruption und Bürokratie, die die markwirtschaftlichen Mechanismen behindern.
Kudrin kündigte Erleichterungen für Importeure durch die in Kürze verabschiedete neue Zollgesetzgebung an. Mit dem seit zwei Jahren an den Tag gelegten Reformeifer sei Russland auf dem richtigen Weg, unterstrich Rogowski. Der BDI-Präsident appellierte in diesem Zusammenhang, den angestrebten Beitritt Russlands zur WTO weiter aktiv zu betreiben. "Denn eine WTO-Mitgliedschaft Russlands wird die Wettbewerbsfähigkeit der russischen Unternehmen verbessern und damit die Attraktivität des russischen Marktes weiter erhöhen."
Zum Hintergrund:
Die russische Wirtschaft befindet sich seit drei Jahren auf Wachstumskurs. Das Bruttoinlandsprodukt wuchs im vergangenen Jahr um rund 5 Prozent und in diesem Jahr wird der Zuwachs bei ca. 4 Prozent liegen. Der Handelsüberschuss liegt bei knapp 50 Mrd. USD. Die Währungsreserven liegen mit über 40 Mrd. USD erneut auf einem Rekordstand. Positiv ist auch die Verlangsamung der allerdings noch immer hohen Inflation. Nachdem das Handelsvolumen zwischen Deutschland und Russland im vergangenen Jahr um 16 Prozent auf knapp 25 Mrd. EUR anwuchs, konnte auch im ersten Halbjahr dieses hohe Niveau, verglichen mit dem Vorjahreszeitraum, gehalten werden. Insbesondere die deutschen Exporte sind in den vergangenen Jahren außerordentlich gewachsen, in 2001 um 54 Prozent und im ersten Halbjahr 2002 um 24 Prozent.
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