BDI Bundesverband der Deutschen Industrie
BDI-Präsident Thumann: Aufschwung-Hoffnungen bleiben trotz Neuwahl auf dünnem Fundament
Berlin (ots)
Trotz der bevorstehenden Neuwahl bleiben die Aufschwung-Hoffnungen auf dünnem Fundament. Dies erklärte BDI-Präsident Jürgen R. Thumann anlässlich der Veröffentlichung des neuesten BDI-Konjunktur- und Außenwirtschaftsreports. Deutschland findet einfach nicht aus dem Stagnationskorridor heraus, in dem es sich seit nunmehr vier Jahren befindet. Insgesamt geben die weiteren konjunkturellen Perspektiven wenig Grund zum Jubeln. Wir können froh sein, wenn wir in diesem Jahr ein Wachstum von 1 Prozent erreichen, so der BDI-Präsident.
Für das kommende Jahr sehe er durchaus Chancen für ein Anziehen der Konjunktur, sagte Thumann. Dazu trage auch die Entscheidung für die Neuwahl des Bundestags bei. Es besteht die Hoffnung, dass der Reformzug nach der lähmenden Diskussion der letzten Monate schnell wieder in Gang kommt. Die Neuwahl biete eine Chance für Aufbruch und Wachstum. Entscheidend ist, dass eine neue Bundesregierung mit Mut, Kraft und Tempo die Schwächen unseres Landes abbaut und seine Stärken ausbaut. Je rascher und konsequenter die Politik handelt, umso schneller kehrt das Vertrauen zurück, betonte Thumann. Wenn mehr Klarheit über den weiteren Reformkurs herrscht, kann sich auch das Konsumklima entspannen.
Zugleich warnte Thumann vor übertriebenen Erwartungen. Schnelle Impulse für den Verbrauch dürfte die vorgezogene Bundestagswahl nicht bringen. Die hartnäckige Konsumschwäche wird so schnell nicht überwunden werden, befürchtete Thumann. Allerdings gebe es manchen Hoffnungsschimmer. Immerhin hätten die Inlandsbestellungen in der Konsumgüterindustrie zum achten Mal in Folge zugelegt.
Der Export bleibe die wichtigste Säule der Konjunktur. Deutschland kann sich nicht aus seiner Wachstumsmisere herausexportieren, warnte Thumann. Wir müssen bei uns im Land die Grundlagen für mehr Wertschöpfung und Wachstum schaffen. Die weltwirtschaftliche Entwicklung sei zwar nach wie vor gut, es fehle ihr aber die Kraft, um Deutschland allein über den Export nach oben zu ziehen. Hauptrisiko für die Weltwirtschaft seien gegenwärtig die Ölpreise, die neue Höchststände erreicht hätten. Rückenwind erhalte die Exportwirtschaft dagegen von der jüngsten Euroabschwächung. Die preisliche Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen habe sich merklich verbessert.
Sorge bereitet mir die anhaltende Flaute bei den Investitionen, ergänzte Thumann. Bislang hätten selbst respektable Exportimpulse nicht ausgereicht, die Ausrüstungsinvestitionen anzuschieben. Ein echter Investitionsaufschwung, der Beschäftigung und Konsum Impulse geben könnte, sieht anders aus. Die schlechten Wachstums- perspektiven im Inland wegen mangelnder Reformen sowie der anhaltende Trend zu verringerter Wertschöpfungstiefe wirkten wie eine Investitionsbremse am deutschen Standort. Auch nach der Wahl werde es nach Auffassung des BDI-Präsidenten Zeit brauchen bis die Investitionen auf Touren kommen. Dies gelte im Besonderen für die Bauinvestitionen, bei denen auch im zehnten Jahr der ausgeprägten Strukturkrise kein Land in Sicht sei.
Der vollständige Konjunktur- und Außenhandelsbericht steht unter www.bdi-online.de zum Herunterladen zur Verfügung.
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