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BDI Bundesverband der Deutschen Industrie

Deutsche Telekom Stiftung und BDI stellen Innovationsindikator Deutschland vor: Deutschland bei Innovationsstärke im internationalen Vergleich auf Rang 6

Berlin (ots)

DIW-Studie vergleicht Innovationsfähigkeit der 13
führenden Industrienationen - Erfasst wird Innovation als 
technologisches, ökonomisches und gesellschaftliches Phänomen - Gute 
Noten für deutsche Unternehmen bei der Umsetzung von Innovationen und
der Vernetzung - Schwächen im Bildungssystem und bei der Finanzierung
von Innovationen - Gründungsaktivitäten und Risikobereitschaft im 
internationalen Vergleich weit unter Durchschnitt
Bonn/Berlin, 7. Dezember 2005. Die Innovationsstärke Deutschlands 
ist immer noch beachtlich. Im Vergleich der 13 führenden 
Industrienationen reicht sie allerdings nur zu einem 6. Platz. Grund 
dafür sind Schwächen wie die im Bildungssystem und die mangelnde 
Risikobereitschaft der Deutschen. Das belegt der Innovationsindikator
Deutschland, eine Studie, die vom Deutschen Institut für 
Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) im Auftrag der Deutsche Telekom 
Stiftung und des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) 
erarbeitet wurde. Spitzenreiter im Gesamtranking sind die USA vor 
Finnland, Schweden, Dänemark, Japan und Deutschland. Auf den weiteren
Plätzen folgen Großbritannien, Frankreich, Belgien, die Niederlande, 
Österreich, Spanien und Italien.
Neu an der vorliegenden Untersuchung ist, dass die 
Innovationsfähigkeit nicht nur auf der Basis harter Fakten wie zum 
Beispiel statistischer Daten betrachtet wird. Vielmehr sind bewusst 
auch weiche Kriterien wie die Einstellung zu Wissenschaft und 
Technik, die Risikobereitschaft und die Beteiligung von Frauen am 
Innovationsprozess einbezogen. Die Besonderheit der Studie ist also 
die Betrachtung des Innovationsprozesses als technologisches, 
ökonomisches und gesellschaftliches Phänomen. Neu ist auch, dass der 
Innovationsindikator in einer einzigen Zahl zum Ausdruck kommt.
Zu den besonderen Pluspunkten der deutschen Innovationsbilanz 
zählt laut DIW-Studie die ausgeprägte Vernetzungskultur der 
Unternehmen. Auch für die kontinuierlichen Innovationen im Bereich 
der weltweit erfolgreichen forschungsintensiven Industrien und im 
wissensintensiven Dienstleistungsbereich erhält Deutschland gute 
Noten. Für problematisch halten die Forscher, dass die Stärken des 
Innovationssystems eher gegenwärtige Positionen der 
Innovationsfähigkeit beschreiben, deren Voraussetzungen überwiegend 
in der Vergangenheit geschaffen wurden, wie die Infrastruktur und die
Vernetzung der Unternehmen. Aufholbedarf besteht nach Meinung der 
Experten bei zukunftsorientierten Spitzentechnologien und bei den 
Neugründungen innovativer Unternehmen. Mängel stellen die 
DIW-Experten vor allem im Bildungssystem und bei der Finanzierung von
Innovationen fest. Besonderen Handlungsbedarf ermitteln sie bei den 
Themen Innovationsrelevantes Verhalten und Einstellung der 
Bevölkerung. Darunter verstehen die Forscher unter anderem die 
geringe Risikobereitschaft der Deutschen, die schwach ausgeprägte 
Teilnahme von Frauen am Innovationsprozess und die im Vergleich zu 
anderen Gesellschaften deutlich niedrigeren Gründungsaktivitäten. 
Hier liegt Deutschland im Vergleich mit den anderen Nationen 
abgeschlagen auf den hinteren Plätzen.
"Mit dem Innovationsindikator Deutschland wollen wir dazu 
beitragen, das öffentliche Bewusstsein für Forschung, Technologie und
Innovation zu stärken. Wie dringend notwendig das ist, zeigen die 
Ergebnisse der DIW-Studie: Das Interesse an diesen Themen ist bei uns
deutlich niedriger als in anderen Ländern - eine Schwäche, die uns in
Zukunft zu schaffen machen wird", erklärt Klaus Kinkel, Vorsitzender 
der Deutsche Telekom Stiftung. "Um diese Schwäche auszugleichen, 
kümmern wir uns als Stiftung  besonders um die Verbesserung des 
Bildungssystems. Hier müssen wir ansetzen, um die Einstellung der 
Menschen zu Innovationen dauerhaft zu verändern."
BDI-Präsident Jürgen R. Thumann bezeichnet den 
Innovationsindikator als "Navigationsgerät für die deutsche 
Innovationspolitik". Vor über einem Jahr sei mit der Konzeption 
begonnen worden, jetzt komme er nach Koalitionsvertrag und 
Regierungserklärung gerade richtig, um der Bundesregierung zu helfen,
die "heißen Eisen" der Innovationspolitik anzupacken. "Der schlechte 
Einfluss von Überregulierungen gerade im Pharmabereich und in der 
Biotechnologie muss beseitigt, die Kooperation zwischen Wirtschaft 
und Wissenschaft verbessert werden. Dazu hat der BDI Vorschläge für 
eine Forschungsprämie zur Verstärkung der Zusammenarbeit und zu einer
Intensivierung der Projektförderung gemacht. Deutschlands Wachstum 
und Wohlstand hängen wesentlich von unserer Innovationsfähigkeit ab. 
Innovation ist der Schlüssel für unsere Zukunft."
Um den Gesamtindikator zu ermitteln, bildete ein DIW-Projektteam 
unter Leitung von Prof. Axel Werwatz aus 150 Einzelindikatoren zehn 
Subindikatoren zu den Rahmenbedingungen der Innovationssysteme und 
ihrer Hauptakteure. Als Rahmenbedingungen, die Innovationsfähigkeit 
und Leistungsfähigkeit der untersuchten Länder maßgeblich 
beeinflussen, wurden Bildung, Forschung und Entwicklung, Regulierung 
und Wettbewerb, Finanzierung, Nachfrage, Vernetzung sowie Umsetzung 
in der Produktion ausgemacht. Die Akteure, deren Verhalten und 
Einstellungen die nationalen Innovationssysteme prägen, sind die 
Unternehmen, der Staat und die Gesellschaft.
Das Projekt wird von einem Beirat renommierter Vertreter aus 
Wirtschaft, Politik und Wissenschaft begleitet. Die Studie wird im 
Auftrag der Deutsche Telekom Stiftung und des BDI künftig jährlich 
erstellt, um gewünschte Veränderungen aufzuzeigen. Die für 2005 in 
die Untersuchung einbezogenen Länder sind die Hauptwettbewerber 
Deutschlands im weltweiten Innovationswettbewerb. Sie haben ein 
vergleichbares Entwicklungs- und Einkommensniveau, ähnliche 
politische und institutionelle Rahmenbedingungen und die dort 
ansässigen Unter¬nehmen sind die wichtigsten Konkurrenten auf den 
Märkten. Vergleichbare Daten stehen für so genannte "Aufholländer" 
wie die Türkei, Irland, die neuen mittel- und osteuropäischen 
EU-Mitglieder Polen, Ungarn und Tschechien oder asiatische Staaten 
wie China, Indien und Südkorea noch nicht zur Verfügung. Diese Länder
sollen aber bei künftigen Untersuchungen berücksichtigt werden.
Deutsche Telekom Stiftung	Bundesverband der Deutschen Industrie 
Andrea Servaty		Albrecht v. der Hagen
Tel.: 0228 - 181 92205 	Tel.: 030 - 20 28 14 50
Fax: 02151 - 366 00 894	Fax: 030 -  20 28 24 50 
andrea.servaty@telekom.de 	presse@bdi-online.de
www.telekom-stiftung.de 	www.bdi-online.de

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