Postbank hält Deflationsrisiko für gering
Bonn (ots)
Die Postbank hält das Risiko einer Deflation in Deutschland für eher gering. Mit der gesamtwirtschaftlichen Stagnation, sinkender Inflationsrate und der Haushalts-Zwangsjacke sind die Zutaten für einen beginnenden deflationären Prozess in Deutschland zwar vorhanden. Von einem Preisverfall auf breiter Front kann allerdings nach Einschätzung der Volkswirte der Postbank momentan nicht die Rede sein. Sie erwarten in diesem Jahr eine Inflationsrate in Deutschland von gut einem Prozent, 2004 etwas weniger. Allerdings sieht die Bank die EZB gefordert: Sie soll das Deflationsrisiko minimieren und den vorhandenen geldpolitischen Spielraum zu weiteren Leitzinssenkungen nutzen. Angesichts der moderaten Inflation in der EWU, des anhaltend festen Euro sowie anhaltender Wachstumsrisiken erwartet sie eine Senkung der Leitzinsen um 50 Basispunkte in der Sitzung am 5. Juni.
Die deutsche Inflation ist im Mai von einem auf 0,7 Prozent gesunken - den niedrigsten Stand seit Oktober 1999. Dies nährt die Furcht vor Preissteigerungsraten unter null Prozent. Sowohl die anhaltende Teuerung von Dienstleistungen als auch die Import- und Erzeugerpreise - jeweils ohne Energie - deuten aber nicht auf einen bevorstehenden Abwärtsdruck bei den Lebenshaltungskosten hin. Auch die Preisentwicklung im Euroraum spricht gegen eine akute Deflationsgefahr. Im Euroraum - ohne Deutschland - liegt die Inflationsrate immer noch bei rund 21/2 Prozent. Niedrigere Preissteigerungen hierzulande stärken aber auf Dauer die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen gegenüber der europäischen Konkurrenz. Von dieser Seite können dann Aufwärtsimpulse auf Wachstum und Preisentwicklung ausgehen. Kritisch würde es deshalb auch für Deutschland erst, wenn der gesamte Euroraum in einen deflatorischen Prozess geriete. Hierauf lässt aber zur Zeit wenig schließen.
Die vollständigen Perspektiven für den Juni und zurückliegende Monate finden Sie auch im Internet unter: www.postbank.de/research
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