Kongo: Welthungerhilfe nimmt humanitäre Hilfe wieder auf
Bonn (ots)
Die Deutsche Welthungerhilfe nimmt ihre Arbeit in der seit Wochen von ethnischen Kämpfen erschütterten Stadt Bunia im Nordosten Kongos wieder auf. Nach der vorübergehenden Evakuierung von 53 Mitarbeitern und Familienangehörigen nach Goma kehrte der deutsche Projektleiter Marcus Sack bereits am Dienstag nach Bunia zurück, die ersten fünf einheimischen Mitarbeiter folgen heute nach. Noch in dieser Woche wird die Welthungerhilfe in Kooperation mit weiteren Hilfsorganisationen Flüchtlinge in der Region mit ersten Hilfsgütern versorgen. Vermutlich sind seit Beginn der Kämpfe am 7. Mai zwischen 200.000 bis zu einer Million Menschen auf der Flucht.
"Die Menschen brauchen dringend Lebensmittel, Decken und einfache Haushaltsgegenstände", betont Marcus Sack. Notleidende sollen in den nächsten Tagen vor allem Bohnen, Maniok und Mais erhalten, unterernährte Kinder zusätzlich proteinhaltige Kekse. Die Lebensmittelversorgung in der Stadt Bunia ist völlig zusammengebrochen.
Die Lage in der Provinz Ituri erinnert bereits jetzt an den Völkermord 1994 in Ruanda. Seit dem Abzug der ugandischen Truppen im März sind die Spannungen zwischen den Völkern der Hema und Lendu eskaliert, der augenblicklich ausgehandelte Waffenstillstand ist äußerst brüchig. "Innerhalb der nächsten zwei Wochen müssen die bislang 625 UN-Blauhelme massiv verstärkt werden und ein klares Mandat zum Eingreifen erhalten", fordert Sack. Denn sollten die Kampfhandlungen erst wieder aufflammen, könne die Welthungerhilfe ihre humanitäre Hilfe nicht wie geplant fortsetzen.
Seit 1997 arbeitet die Deutsche Welthungerhilfe in der Demokratischen Republik Kongo tätig. In der Region Ituri unterstützt sie seit drei Jahren rund 60.000 vertriebene Familien mit Nahrungsmitteln, Saatgut und landwirtschaftlichen Werkzeugen.
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