Hungerkrise spitzt sich nach Militärkonflikt in Äthiopien zu
Welthungerhilfe stellt 200.000 Euro Soforthilfe für notleidende Menschen in Tigray bereit
Bonn/Berlin (ots)
Rund drei Monate nach Beginn der Kämpfe in der äthiopischen Provinz Tigray wächst die Not der Menschen in der Region und die Hungerkrise spitzt sich massiv zu. Die Welthungerhilfe bereitet gemeinsam mit Partnern Nothilfemaßnahmen vor und stellt 200.000 Euro Soforthilfe für eine erste Unterstützung bereit. Diese Hilfe wird jetzt dringend gebraucht, um Menschenleben zu retten. Sollte sich die humanitäre Notlage am Horn von Afrika weiter verschärfen, könnten weitere Hilfsgelder bereitgestellt werden.
"Die Versorgungslage der Menschen in Tigray ist katastrophal. Uns erreichen dramatische Berichte über unfassbares Leid und große Not. Die Menschen leiden an Hunger, denn wegen der Kämpfe konnten die Bauern die Ernte nicht einfahren, Getreide verdirbt auf den Feldern. Weil zudem Transportrouten blockiert und Banken geschlossen sind, steigen Nahrungsmittelpreise und lokale Märkte brechen zusammen: Die Menschen drohen zu verhungern, wenn keine schnelle Hilfe erfolgt", beschreibt Matthias Späth, Landesdirektor der Welthungerhilfe in Äthiopien, die dramatische Situation in Tigray. "Trotz des riesigen humanitären Bedarfs erreichen Hilfsorganisationen die betroffenen Menschen bislang kaum. Jetzt gibt es Anzeichen, dass die äthiopische Regierung den Zugang erleichtern will. Das ist dringend notwendig, denn nach einer schweren Dürre, Überflutungen und Heuschreckenplagen haben die Menschen keinerlei Reserven mehr. Und die Corona-Pandemie verschärft die Lage zusätzlich."
Die Welthungerhilfe bereitet mit ihren Partnern die Versorgung notleidender Menschen in Tigray und in den angrenzenden Provinzen mit Nahrungsmitteln, Hygieneartikeln und anderen Dingen des täglichen Bedarfs vor. Der Zugang zu den betroffenen Gebieten ist aber weiterhin schwierig. Insgesamt sind nach UN-Angaben in Tigray etwa 2,3 Mio. Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen. Rund eine halbe Million Menschen ist vor den Kämpfen zwischen der Zentralregierung in Addis Abeba und der Befreiungsfront Tigray People Liberation Front (TPLF) geflohen.
Mehr als 60.000 Menschen haben im Nachbarland Sudan Schutz gesucht. Auch dort versorgt die Welthungerhilfe Geflüchtete u.a. mit Trinkwasser, Unterkünften und baut sanitäre Einrichtungen.
Die Welthungerhilfe bittet um Spenden für die betroffenen Menschen: www.welthungerhilfe.de/nothilfe-tigray
Matthias Späth, Landesdirektor der Welthungerhilfe in Äthiopien, steht für Interviews zur Verfügung.
Weitere Informationen finden Sie unter www.welthungerhilfe.de/presse
Die Welthungerhilfe ist seit 1972 in Äthiopien tätig. Derzeit gibt es 13 laufende Projekte in den Regionen Afar, Amhara und Oromia. Schwerpunkte der Projektarbeit liegen aktuell in den Bereichen Wasser, Sanitärversorgung und Hygiene (WASH), Landwirtschaft und Umwelt sowie humanitäre Hilfe.
Die Welthungerhilfe ist eine der größten privaten Hilfsorganisationen in Deutschland; politisch und konfessionell unabhängig. Sie kämpft für "Zero Hunger bis 2030". Seit der Gründung im Jahr 1962 wurden mehr als 9.830 Auslandsprojekte in 70 Ländern mit 3,95 Milliarden Euro gefördert. Die Welthungerhilfe arbeitet nach dem Grundprinzip der Hilfe zur Selbsthilfe: von der schnellen Katastrophenhilfe über den Wiederaufbau bis zu langfristigen Projekten der Entwicklungszusammenarbeit mit nationalen und internationalen Partnerorganisationen.
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