Alle Storys
Folgen
Keine Story von Deutsche Welthungerhilfe e.V. mehr verpassen.

Deutsche Welthungerhilfe e.V.

Welthungerhilfe stellt Jahresbericht 2020 vor
Hungersnöte wieder auf dem Vormarsch: Kriege, Klimawandel und Corona führen zu herben Rückschlägen bei Hungerbekämpfung

Bonn/Berlin (ots)

Die Welthungerhilfe blickt bei ihrer Jahrespressekonferenz mit großer Sorge auf die Rückkehr von Hungersnöten in Krisengebieten. Nach aktuellen Prognosen der UN leben 41 Millionen Menschen weltweit am Rande einer Hungersnot und drohen zu verhungern, wenn sie keine schnelle Überlebenshilfe erhalten. Bewaffnete Konflikte, wie zum Beispiel im Norden Äthiopiens in der Krisenregion Tigray oder jahrelange Dürren wie im Süden Madagaskars haben insbesondere für die ärmsten Familien verheerende Folgen.

"In vielen unserer Projektländer hat sich die Lage der Menschen durch die Pandemie dramatisch verschärft. Corona ist zum Hungervirus mutiert und insbesondere Frauen und Kinder leiden am stärksten unter den Folgen. Mädchen werden früher verheiratet, viele Kinder kehren nicht in die Schulen zurück, weil sie Geld verdienen müssen. Der Klimawandel gefährdet in Afrika die Existenzen der Familien. In Madagaskar waren es Dürren und in Ostafrika haben Jahrhundertfluten Ackerland und Viehherden und damit die Lebensgrundlage der Kleinbauern und -Bäuerinnen zerstört. Die Menschen haben keinerlei Reserven mehr", warnt Marlehn Thieme, Präsidentin der Welthungerhilfe.

Der Rückblick ins letzte Jahr zeigt aber auch, wie viel trotz aller Schwierigkeiten erreicht werden konnte. Die Hilfsbereitschaft und Solidarität der deutschen Bevölkerung war 2020 außerordentlich hoch. Die Welthungerhilfe verzeichnet eines der höchsten Spendenergebnisse in ihrer Geschichte und konnte mehr als 14 Millionen Menschen unterstützen. "Die privaten Spenden sind für uns ein wichtiger Ansporn, im Kampf gegen Hunger und Armut nicht nachzulassen. Die aktuellen Berichte aus unseren Ländern sind alarmierend. Die Nahrungsmittelpreise steigen enorm an, die wirtschaftliche Entwicklung ist durch die Lockdowns und Unterbrechung der Handelswege um Jahre zurückgeworfen und viele Familien haben sich hoch verschuldet. In vielen Ländern kämpfen die Menschen mit den Auswirkungen von verschiedenen, sich überlagernden Krisen und Hunger wird in Kriegsgebieten zunehmend als Waffe eingesetzt", betont Mathias Mogge, Generalsekretär der Welthungerhilfe.

Im Jahr 2020 standen der Welthungerhilfe 285,4 Millionen Euro für den Kampf gegen Hunger und Armut zur Verfügung. Die Spendeneinnahmen lagen bei 69,6 Millionen Euro. Die öffentlichen Geber stellten 213,2 Millionen Euro für die Projektarbeit bereit. Der Anteil der Bundesregierung betrug knapp 50 Prozent, der größte Einzelgeber davon war das BMZ mit 43,8 Millionen Euro. Südsudan, Sudan und Syrien / Türkei erhielten wie im letzten Jahr die höchste Projektförderung.

Zahlen, Fakten, Fotos und Graphiken gibt es in der digitalen Pressemappe unter https://welthungerhilfe.de/jahresbericht2020-presse.

Die Welthungerhilfe ist eine der größten privaten Hilfsorganisationen in Deutschland; politisch und konfessionell unabhängig. Sie kämpft für "Zero Hunger bis 2030". Seit der Gründung im Jahr 1962 wurden mehr als 10.369 Auslandsprojekte in 70 Ländern mit 4,2 Milliarden Euro gefördert. Die Welthungerhilfe arbeitet nach dem Grundprinzip der Hilfe zur Selbsthilfe: von der schnellen Katastrophenhilfe über den Wiederaufbau bis zu langfristigen Projekten der Entwicklungszusammenarbeit mit nationalen und internationalen Partnerorganisationen.

Pressekontakt:

Herausgeber:
Deutsche Welthungerhilfe e.V.

Ansprechpartnerin:
Simone Pott
Pressesprecherin
Telefon 0228-2288-132
Mobil 0172-2525962
simone.pott@welthungerhilfe.de

Assistenz: Juliane Last
Telefon 0228-2288-640
presse@welthungerhilfe.de

www.welthungerhilfe.de

Original-Content von: Deutsche Welthungerhilfe e.V., übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Deutsche Welthungerhilfe e.V.
Weitere Storys: Deutsche Welthungerhilfe e.V.
  • 18.06.2021 – 11:55

    UN-Flüchtlingszahlen und humanitäre Krise in Syrien

    Bonn/Berlin (ots) - Welthungerhilfe zu UN-Flüchtlingszahlen und der Situation in Syrien Hungerkrise für Bürgerkriegsflüchtlinge spitzt sich zu Die neuen UN-Flüchtlingszahlen sind trotz der Corona-Pandemie auf einen traurigen Rekordwert gestiegen: Mehr als 82 Millionen Menschen weltweit mussten ihre Heimat wegen Verfolgung, Gewalt und Menschenrechtsverletzungen verlassen. Das entspricht fast der gesamten Einwohnerzahl ...

  • 10.06.2021 – 10:00

    Bundesregierung muss beim G7-Gipfel auf mehr Mittel und neue Ansätze in der humanitären Hilfe drängen. / G7: Hilfsorganisationen fordern mehr Engagement gegen Hunger

    Berlin (ots) - Seit fünf Jahren steigt die Zahl der Menschen, die jeden Tag akut unter Hunger leiden. Im vergangenen Jahr litten 155 Millionen Menschen in 55 Ländern unter akutem Hunger, das sind 20 Millionen Menschen mehr als in 2019, wie der "Global Report on Food Crisis" berechnet. 133.000 Menschen in Burkina ...

  • 03.06.2021 – 11:41

    Humanitäre Lage im Kongo spitzt sich zu

    Bonn/Berlin (ots) - Vulkanausbruch Kongo: Welthungerhilfe stellt 150.000 Euro Soforthilfe bereit Hunderttausende fliehen aus Goma und harren ohne Wasser und Nahrung im Freien aus Massenflucht, Cholera, Hunger: Knapp zwei Wochen nach dem Vulkanausbruch des Nyiragongo spitzt sich die Lage für die Menschen, die die Millionenstadt Goma überstürzt verlassen haben, dramatisch zu. Nach UN-Angaben harren nach der teilweisen ...