Haiti: Welthungerhilfe prüft Möglichkeiten für Weiterarbeit
Bonn (ots)
Bonn, 18.2.2004 / Mitarbeiter der Deutschen Welthungerhilfe, die sich angesichts der Unruhen in Haiti vorübergehend in der Dominikanischen Republik aufgehalten haben, überprüfen heute in der Hauptstadt Port-au-Prince Möglichkeiten einer Wiederaufnahme der seit einer Woche unterbrochenen Arbeit. Der nördliche Teil des Landes, in dem auch die Welthungerhilfe Projekte durchführt, ist seit dem Vormarsch bewaffneter Gruppen auf die Hauptstadt von der Außenwelt abgeschnitten.
Im Augenblick ist die Sicherheitslage in großen Teilen des Landes sehr schlecht und die weitere Entwicklung unkalkulierbar, betont Balthasar Stammbach, Projektkoordinator der Welthungerhilfe in Haiti. Man müsse schnell und sorgfältig prüfen, wann die Arbeit in den Regionen Jean-Rabel und Cap Haitien fortgesetzt werden und wie die Versorgung für die im Norden lebende Bevölkerung sichergestellt werden könne. Haiti gilt als ärmstes Land der westlichen Hemisphäre. Die jüngsten Unruhen haben vielen Menschen das Leben gekostet, bereits unzureichende Infrastruktur ist weiter zerstört worden. Eine internationale Friedenstruppe könnte zur Stabilisierung der Lage beitragen, wenn sie sich langfristig engagiert und zum Aufbau demokratischer Strukturen beiträgt.
Seit 1975 führt die Deutsche Welthungerhilfe Projekte in dem mittelamerikanischen Land durch: Im Mittelpunkt stehen landwirtschaftliche Beratung und Ernährungssicherung, Trinkwasserversorgung, Wiederaufforstung und die Verbesserung der Infrastruktur durch den Bau von Lagerhäusern und Straßen. Von 1975 bis 2003 wurden Projekte mit einem Volumen von rund 33 Millionen Euro durchgeführt.
Zur Information: Bei Interesse sind Interviews mit unserem Projektkoordinator Balthasar Stammbach in Port-au-Prince möglich.
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