UN-Klimakonferenz: Globale Zusammenarbeit stärken, Hunger verhindern
Welthungerhilfe fordert Einhaltung der finanziellen Zusagen
Bonn/Berlin (ots)
Die UN-Klimakonferenz in Dubai steht unter besonders schlechten Vorzeichen. Zum einen vertritt das Gastgeberland wie kein anderes vor ihm fossile Interessen, zum anderen treiben Kriege und aktuelle Konflikte die Weltgemeinschaft auseinander. Dabei ist bei der COP28 multilaterale Zusammenarbeit dringend erforderlich, um diejenigen zu unterstützen, die am wenigsten zum Klimawandel beigetragen haben, aber am meisten unter den Folgen leiden.
"Kein Staat allein kann die Klimakrise lösen, sie zwingt zu globaler Zusammenarbeit. Dazu zählt auch, dass die Industriestaaten ihre bereits 2015 versprochenen 100 Mrd. US-Dollar an jährlicher Klimafinanzierung bis 2025 tatsächlich bereitstellen. Danach muss dieser Beitrag steigen. Die aktuellen Überschwemmungen am Horn von Afrika zeigen die dramatischen Auswirkungen zunehmender Klimaextreme. Zuerst hat eine jahrelange Dürre die Lebensgrundlagen von Millionen Menschen zerstört und Hunger verursacht, doch der langersehnte Regen kam jetzt zu heftig und spült die Hoffnungen der Menschen davon", sagt Michael Kühn, Klimaexperte der Welthungerhilfe. In Kenia haben in den Wassermassen viele Binnenvertriebene ihr Saatgut und Vieh verloren, es droht der Ausbruch von Cholera. In Somalia sind mehr als eine Million Menschen in Projektregionen der Welthungerhilfe betroffen. Dort ist die Versorgung mit Nahrungsmitteln gefährdet, auf den Märkten steigen die Preise bereits um 20%.
Zusätzlich zur Aufstockung der Klimafinanzierung erwartet die Welthungerhilfe von der Bundesregierung, dass sie sich bei der COP28 für einen Fahrplan einsetzt, mit dem Lücken und Mängel bisheriger Klimapolitik geschlossen werden. Dazu gehören neue, ambitioniertere nationale Klimaschutzpläne sowie eine Verdoppelung der Gelder für Anpassungsmaßnahmen für die Länder, die besonders von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen sind. Der neue Fond, der klimainduzierte Verluste und Schäden ausgleichen soll, muss so gestaltet werden, dass vor allem die verwundbarsten Länder vereinfachten Zugang haben.
Weitere Informationen finden Sie unter www.welthungerhilfe.de/presse
Hinweis für Redaktionen:
Die 28. UN-Klimakonferenz (COP28) findet vom 30.11. bis 12.12.2023 in Dubai (Vereinigte Arabische Emirate) statt ( Webseite).Die Welthungerhilfe ist vor Ort und wird sich mit Side-Events an der Debatte beteiligen:
- Beteiligung an drei Side-Events am 05.12. im "Madagascar Pavilion" zu "Climate change impact & reduction measures in the waste management sector", "National governance of waste management in Madagascar" und "Financial strategy of a sustainable waste management system"
- Side-Event mit ADRA und World Vision: "Food Security and Climate Resilience" im Deutschen Pavillon am 10.12., 16:30-18:00 Uhr
- Beteiligung am Side-Event von Alliance 2015: "The Power of Youth in Shaping Food Systems to Accelerate Climate Action and the Realization of the Right to Food" am 10.12., 16:25-16:55 Uhr
Die Erwartungen der Welthungerhilfe an die Klimakonferenz in Dubai haben wir im Policy Brief "Klimapolitik am Scheidepunkt?"zusammengefasst.
Welthungerhilfe-Mitarbeiter*innen stehen vor Ort bei der COP28 in Dubai und im Vorfeld für Interviews zur Verfügung:
- Mathias Mogge, Generalsekretär der Welthungerhilfe (08.12.-11.12. in Dubai)
- Michael Kühn, Senior Policy Advisor/Klimaexperte der Welthungerhilfe (05.12.-13.12. in Dubai)
- Virginia Careri, Welthungerhilfe Madagaskar, englischsprachig (30.11.-06.12. in Dubai)
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