Pläne zur Abschaffung von Kinderarbeit reichen nicht weit genug
Bonn (ots)
Bonn, 4. Mai 2006. Die Deutsche Welthungerhilfe kritisiert den Bericht der UN-Arbeitsorganisation International Labour Organization (ILO) "The end of child labour: within reach", der heute in Genf vorgestellt wurde. Hiernach ist zwar die Zahl der arbeitenden Kinder weltweit um elf Prozent auf 218 Millionen zurückgegangen. Würde man jedoch alle tatsächlich arbeitenden Kinder erfassen, läge die Zahl der Kinderarbeiter deutlich höher. Millionen von ihnen arbeiten "unsichtbar" und unbezahlt in Haushalten oder in der Landwirtschaft und werden daher offiziell nicht mitgezählt.
"Wir sind der Überzeugung, dass das Recht eines jeden Kindes auf Bil-dung und Schutz vor Kinderarbeit endlich umgesetzt werden muss. Die-ses unterstreicht auch der ILO-Bericht," sagt Sandra Overhoff, Mitarbeiterin der Welthungerhilfe für die Kampagne "Stopp Kinderarbeit". "Hier ste-hen die Regierungen in der Verantwortung". Die Welthungerhilfe spricht sich deshalb für einen Aktionsplan aus, der alle arbeitenden Kinder in das jeweilige Schulsystem integriert.
Ziel müsse es sein, Kindern mindestens acht Jahre Schulbildung zu ga-rantieren. Auch die ILO fordert ein Mindestalter für die Zulassung zu Be-schäftigung von 15 Jahren. Bei der Umsetzung des UN-Millenniumszieles der Grundbildung stünden jedoch die Kinder bereits mit elf Jahren dem Arbeitsmarkt zur Verfügung. Diese Problematik bleibe im ILO-Bericht unberücksichtigt, kritisiert Overhoff.
Bis zum Jahr 2016 will die ILO weltweit die schlimmsten Formen von Kinderarbeit beseitigen. Nach Auffassung der Welthungerhilfe greift dieser Plan nicht weit genug. Tatsächlich gehe es darum, Kinderarbeit generell abzuschaffen.
Die Welthungerhilfe setzt sich seit 2003 mit der Kampagne "Stopp Kinderarbeit! Schule ist der beste Arbeitsplatz" für Grundbildung und die Abschaffung von Kinderarbeit in den Entwicklungsländern ein. Die Kampagne läuft unter dem Dach der Alliance2015, einem Zusammenschluss von sechs europäischen Hilfsorganisationen.
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