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Kriege verschärfen Hunger - zehn afrikanische Länder Schlusslicht Welthungerhilfe und IFPRI stellen neuen Welthunger-Index vor - Ingeborg Schäuble: Erfolge sind möglich

Berlin (ots)

Berlin, 13. Oktober 2005. Kriege und bewaffnete
Auseinandersetzungen haben dramatische Folgen für den Kampf gegen den
Hunger in den betroffenen Ländern. Das ist eines der zentralen 
Ergebnisse eines Berichts, den die Deutsche Welthungerhilfe und das 
Internationale Forschungsinstitut für Ernährungspolitik (IFPRI) am 
Freitag in Berlin vorgestellt haben.
Von 119 untersuchten Entwicklungs- und Transformationsländern 
befinden sich zehn afrikanische Staaten an letzter Stelle, die direkt
oder indirekt unter Krieg oder Kriegsfolgen leiden. Burundi, in dem 
seit zehn Jahren Bürgerkrieg herrscht, steht an letzter Stelle. Aber 
auch fehlende Investitionen in Landwirtschaft, Gesundheit und Bildung
wirken sich negativ aus.
Der Bericht und das Länderranking beruhen auf einem Index, den das
Internationale Forschungsinstitut für Ernährungspolitik (IFPRI) in 
Washington entwickelt hat. Er umfasst mehrere Indikatoren wie 
Kindersterblichkeit und Unterernährung und vergleicht die Entwicklung
der Länder über einen Zeitraum von rund 20 Jahren. "Der Index 
spiegelt die unterschiedlichen Erscheinungsformen von Hunger wieder",
sagt Dr. Joachim Braun, Direktor des Instituts. "Das Länderranking 
soll den politischen Willen der Länder stärken, in positiver 
Konkurrenz zueinander den Hunger zu bekämpfen."
Ingeborg Schäuble, die Vorstandsvorsitzende der Welthungerhilfe, 
wies auch auf die positiven Ergebnisse der Untersuchung hin. So sei 
es in stabilen Ländern wie Ghana gelungen, Hunger, Unterernährung und
Kindersterblichkeit deutlich zu verringern. Auch in Nachkriegsländern
wie Äthiopien, Mosambik und Angola konnten in den letzten zehn Jahren
beeindruckende Fortschritte erzielt werden.
"Es ist allerdings ein Irrtum zu glauben, allein wirtschaftliche 
Entwicklung reiche aus, um Hunger zu reduzieren", sagte Schäuble. 
"Ohne Investitionen in Landwirtschaft, Gesundheit und Bildung können 
sich diese Länder nicht entwickeln. Das gilt erst recht für Länder, 
die unter schweren Krisen und Kriegen gelitten haben." Die Deutsche 
Welthungerhilfe arbeitet in fast allen der 30 Länder, die im Ranking 
am unteren Ende stehen.
Die Vorsitzende der Welthungerhilfe erinnerte an die 
Verpflichtungen, welche die Staats- und Regierungschefs auf 
internationalen Gipfeltreffen eingegangen sind. "Die Regierungen der 
Entwicklungsländer müssen Verantwortung gegenüber ihrer Bevölkerung 
übernehmen. Aber auch die Geberländer machen sich unglaubwürdig, wenn
strategische und wirtschaftliche Interessen in der Zusammenarbeit mit
diesen Regierungen im Vordergrund stehen."
Weitere Informationen unter www.welthungerhilfe.de

Kontakt:

Marion Aberle, Pressesprecherin
Tel: (02 28) 22 88 - 114
Mobil: (0172) 25 25 962
Doris Theisen, Assistentin der Pressestelle
Tel: (02 28) 2288 - 128
Fax: (02 28) 2288 - 188
Deutsche Welthungerhilfe (DWHH) e. V.
Friedrich-Ebert-Straße 1
D-53173 Bonn
Tel: (02 28) 2288 - 0
presse@welthungerhilfe.de

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