Internationale Tourismus-Börse ITB Berlin 2000 vom 11. bis 15. März
"ITB - INITIATIVE: TOURISMUS - UMWELT UND ENTWICKLUNG" präsentiert Wege zu einem "Nachhaltigen Tourismus"
Berlin (ots)
Auf der ITB 2000 werden 18 nationale und internationale Umwelt- und Entwicklungsorganisationen ihre Arbeit im Tourismus-Bereich an einem Gemeinschaftsstand in der Halle 7.2a (Youth Travel Center) präsentieren.
Die Stärken der ITB-INITIATIVE liegen in der vielfältigen Kompetenz bezüglich Fragestellungen für einen umwelt-, sozial- und kulturell-verantwortlichen Tourismus. Dazu gehören auch konkrete Alternativangebote zum üblichen Massentourismus. Das gemeinsame Ziel ist die Beratung und Information sowohl am Stand als auch mit drei Veranstaltungs- und Aktionstagen vom 12. März bis zum 14. März 2000 im Palais am Funkturm.
Mit ihrem Messeauftritt greift die Initiative schwerpunktmäßig drei zentrale Problemfelder des Tourismus auf: "Kinderarbeit und -ausbeutung", "Tourismus und Biodiversität" sowie die "Urlaubsmobilität".
Ferienglück aus Kinderhänden?
Unter der eindrücklichen Frage "Ferienglück aus Kinderhänden?" zeigt der Arbeitskreis Tourismus & Entwicklung Basel/Schweiz (akte) auf der ITB 2000 eine Ausstellung über Kinderarbeit im Tourismus. Kinderarbeit verträgt sich denkbar schlecht mit der Vorstellung von Urlaub. Dennoch haben mit Sicherheit die meisten Reisenden die Erfahrung gemacht, dass sie unterwegs von Kindern bestürmt werden, die ihnen Souvenirs, ihre Dienste als Kofferträger, Schuhputzer oder "Tourist Guide" anbieten. Kein Wunder, sind es doch laut Schätzungen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) mindestens dreizehn bis neunzehn Millionen Kinder und Jugendliche unter achtzehn Jahren, die im Tourismus ein Auskommen suchen. Was soll man nun als Reisender tun? Sich einlassen? Abwimmeln? Und ein schlechtes Gewissen haben? Die Ausstellung des Arbeitskreises Tourismus & Entwicklung plädiert für ein besseres, umfassendes Verständnis der Situation der jungen Erwerbstätigen. Sie zeigt, weshalb so viele Kinder im Tourismus arbeiten, wie es dabei für sie aussieht und was insbesondere auch Reisende und die Tourismus-Branche zur Bekämpfung der Ausbeutung von Kindern und Jugendlichen im Tourismus beitragen können.
Die sexuelle Ausbeutung gehört unbestritten zu den schlimmsten Formen der Kinderarbeit. Mindestens zwei Millionen Kinder werden weltweit jährlich Opfer der kommerziellen sexuellen Ausbeutung, stellt die Internationale Organisation "End Child Prostitution, Child Pornography and Trafficking of Children for Sexual Purposes" (ECPAT) fest. Gerade im Urlaub werden immer wieder Grenzen übertreten, die zu Hause eingehalten werden. Dass Kinder in den Ferienländern ausgebeutet werden, stört auch viele Reisende, die ihren Urlaub genießen und ein fremdes Land kennenlernen wollen. ECPAT Deutschland will deshalb auf der ITB den Messebesuchern die Gelegenheit geben, klar dazu Stellung zu nehmen. Mit einer Aktion am Stand der ITB-INITIATIVE TOURISMUS: UMWELT UND ENTWICKLUNG will ECPAT Mitstreiterinnen und Mitstreiter dafür gewinnen, dass die Ausbeutung von Kindern und Jugendlichen im touristischen Umfeld nicht weiter stillschweigend hingenommen werden kann.
Damit zur Ausstellung kompetent Auskunft gegeben und die Aktion von ECPAT effektiv durchgeführt werden kann, wird das Programm gemeinsam vom Arbeitskreis Tourismus & Entwicklung/Basel, von ECPAT/Deutschland und von den Organisationen FernWeh/Freiburg, respect/Österreich, Tourism Watch/Stuttgart, gruppe neues reisen/Köln getragen.
Workshop "Tourismus und Biodiversität"
Im Vorfeld der ITB findet vom 8. bis 11. März ein internationaler Workshop "Tourismus und Biodiversität" statt. Getragen wird er durch den "ad hoc Arbeitskreis Tourismus" im deutschen Forum Umwelt und Entwicklung, der sich 1998 konstituiert hatte, um die Positionen deutscher Nichtregierungs-organisationen (NRO) im Vorfeld internationaler tourismuspolitischer Prozesse zu bündeln. Durch den Arbeitskreis werden die unzureichenden Beteiligungs-möglichkeiten von NRO aus dem Süden und indigener Bevölkerungsgruppen kritisiert. Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit unterstützt den Workshop, zu dem führende Vertreterinnen und Vertreter von NRO und indigener Bevölkerungsgruppen sowohl aus den Ländern des Südens als aus europäischen Ländern (mit Schwerpunkt auf Mittel- und Osteuropa) erwartet werden. Neben dem Austausch der Positionen soll die gemeinsame Vorbereitung auf die 5. Vertragsstaatenkonferenz zum "Übereinkommen über die Biologische Vielfalt" (COP5) im Mai in Nairobi im Mittelpunkt stehen. Dort wird die "Erarbeitung der Globalen Richtlinien für Nachhaltigen Tourismus eine wichtige Rolle" spielen. Die Ergebnisse der Workshops werden auf der ITB präsentiert.
Für eine möglichst breit angelegte und kontinuierliche Informationsvermittlung und Diskussion wurde bereits jetzt durch das Projekt FernWeh/Freiburg ein interaktives Diskussionsforum im Internet eingerichtet. Der Zugang steht allen Interessierten offen unter folgender Adresse: www.iz3w.org/fernweh/deutsch/ forum/index.html.
Brennpunkt Urlaubsmobilität und umweltorientierter Tourismus in der Praxis
Die Bahn ist in Europa eine echte Alternative zum Flugverkehr. Aber mangelnde Information, niedrige Provisionen für Reisebüros und überfüllte Züge im Reiseverkehr machen es der Reisebranche und ihren Kunden schwer, sich für die ökologisch verträglicheren Verkehrsmittel zu entscheiden. Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) beleuchtet daher anlässlich einer Podiumsdiskussion die Frage: Was muss sich ändern, damit die Bahn im europäischen Reiseverkehr dem Flugzeug ernsthaft Konkurrenz machen kann? Darüber hinaus bietet der VCD am Stand der ITB-Initiative aktuelle und praktische Tipps und Informationen zur europaweiten Mobilität mit Bahn und Bus.
Für alle, die beruflich mit dem Thema Tourismus und Umwelt zu tun haben, stellt das europäische Expertennetz ECOTRANS die Datenbank ECO-TIP vor (www.eco-tip.org): u.a. mit allen derzeitigen Umweltzeichen und -wettbewerben im europäischen Tourismus und sehr guten Beispielen aus der Praxis für die Praxis. Außerdem können Gäste die Datenbank Eco-Tour der Naturfreunde Internationale kennenlernen. Neben Unterkünften, Regionen und Reiseveranstaltern werden hier zahlreiche Hintergrundinformationen zum "Sanften" Tourismus vorgestellt.
Hinter den Aktivitäten der ITB-INITIATIVE: TOURISMUS - UMWELT UND ENTWICKLUNG stehen die folgenden Organisationen:
1. Arbeitskreis Tourismus & Entwicklung, (akte), Christine Plüss, Missionsstraße 21, CH-4003 Basel, Tel: 0041 / 61 / 261 / 47 42, Fax: 0041 / 61 / 261 47 21. eMail: info@akte.ch, http://www.akte.ch
2. BUND für Umwelt und Naturschutz Deutschland, Arbeitskreis "Freizeit, Sport, Tourismus" Rolf Spittler, August-Bebel Str. 16 - 18, D - 33 602 Bielefeld, Tel: 0521 / 613 70, Tel / Fax: 02335 / 963210, eMail: Rolf.Spittler@ruhr-uni-bochum.de, http://www.bund.net
3. Dortmunder Arbeitskreis Raumplanung und Tourismus D.A.R.T., Wolfgang Scholz, Sonnenstraße 114, D-44139 Dortmund, Tel: 0231 / 136 135, eMail: Wolfgang_Scholz@MagicVillage.de
4. ECOTrans e.V., Europäisches Netzwerk für eine Nachhaltige Tourismusentwicklung, Herbert Hamele, Berliner Promenade 7, D-66111 Saarbrücken, Tel: 0681 / 374679, Fax: 0681 / 374633, eMail: ecotrans@t-online.de, http://www.ecotrans.org
5. End Child Prostitution, Child Pornography and Trafficking of Children for Sexual Purposes, ECPAT, Mechtild Maurer, Postfach 5328, D - 79020 Freiburg, Tel: 0761 / 7075124, Fax: 0761 / 7075123, eMail: ecpat-D@t-online.de
6. FernWeh - Forum Tourismus und Kritik im Informationszentrum Dritte Welt, Martina Backes, Tina Goethe, Postfach 5328, D - 79020 Freiburg, Tel: 0761 / 7075125, Fax: 0761 / 7075123, eMail: fernweh-iz3w@t-online.de
7. forum anders reisen, (far), Roland Streicher, Hirschberger Str. 48, D - 90473 Nürnberg, Tel: 0911 / 8932454, Fax: -55, eMail: info@forum-anders-reisen.de, http://www.forum-anders-reisen.de
8. Gemeinsamer Arbeitskreis für Tourismus und Ethnologie e.V., GATE, Kristina Kortländer, Frickestraße 60, D - 20251 Hamburg, Tel: 040 / 47 88 18, eMail:kontakt@gate-tourismus.de, http://www.gate-tourismus.de
9. gruppe neues reisen, gnr e.V., Anita Orlovius Wessely, Am Kölner Weg 1A, D 50765 Köln, Tel: 0221 / 959 23 60, Fax: - 59, eMail: Orlovius.Partner@t-oline.de. http://www.gruppe-neues-reisen.de
10. Institut für Integrativen Tourismus und Freizeitforschung, IITF, Christian Baumgartner, Diefenbachstraße 36/3, A - 1150 Wien, Tel: 0043 / 1 / 892 38 77 - 14, Fax: 0043 / 1 / 81 29 789, eMail: IITF@EUnet.at
11. Naturfreunde Deutschland, Markus Martin, Hedelfinger Straße 17 - 25, D - 70327 Stuttgart, Tel: 0711 / 40 95 40, Fax: 0711 / 40 95 44
12. Naturfreunde Internationale, NFI, Manfred Pils, Diefenbachstraße 36, A - 1150 Wien, Tel: 0043 / 1 / 892 38 77, Fax: 0043 / 1 / 8129789, eMail: nfi@nfi.at
13. Ökologischer Tourismus in Europa, Ö.T.E., e.V., Bernd Räth, Am Michaelshof 8 - 10, D - 53177 Bonn, Tel: 02228 / 35 90 08, Fax: 0228 / 35 90 96, eMail: OeTE-Bonn@t-online.de
14. respect - Zentrum für Tourismus & Entwicklung, Christian Baumgartner, Diefenbachstraße 36 / 4, A - 1150 Wien, Tel: 0043 / 1 / 89 56 245, Fax: 0043 / 1 / 8129789, eMail: office@respect.at
15. Thai Volunteer Service - Responsible Ecological Social Tours (TVS - REST), Nicole Häusler, 409 Soi Rohitsook, Pracharaj-BampenRd., Huay Kwang, Bangkok 10320 Thailand, Tel / Fax: 0066-2-6902796, Tel: 0173 / 444 44 52, eMail: haeupet@loxinfo.co.th
16. Tourism Watch - Fachstelle Ferntourismus des Evangelischen Entwicklungsdienstes (EED), Heinz Fuchs, Nikolaus-Otto-Straße 13, D - 70747 Leinfelden-Echterdingen, Tel. 0711/7989-281, fax - 283, eMail: Tourism-Watch@due.org; www.tourism-watch.org
17. Verkehrsclub Deutschland, VCD, Heike Aghte, Eifelstraße 2, D - 53119 Bonn, Tel: 0228 / 985 85 0, Fax: 0228 / 985 85 10, eMail: VCD-BGST@VCD.org, http://www.vcd.org
18. Verträglich Reisen, Postfach 401903, D - 80719 München, Manfred Reuther, Tel: 089 / 308 81 28, Fax: 089 / 308 81 18
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